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Handball: Spreefüxxe: Träumen verboten

Die Zweitliga-Handballerinnen der Spreefüxxe haben Geldprobleme. Die Lizenz steht auf dem Spiel.

Berlin - Einmal vor ganz großer Kulisse in der Max-Schmeling-Halle zu spielen – dieser Traum hat sich für die SV BVB-Füchse vorerst zerschlagen. „Leider haben sich die möglichen Gegner nicht auf eine Verlegung eingelassen“, sagt Teammanager Uwe Thalke. Die Berliner Zweitliga-Handballerinnen hätten gerne direkt vor einem Heimspiel des Männer-Bundesligisten Füchse Berlin gespielt. Aber auch der Versuch, den HSC Magdeburg für den vorzeitigen Anwurf anzulocken, schlug fehl. Dabei hatte Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning dem tags zuvor in Wismar spielenden Abstiegskandidaten sogar angeboten, Busfahrt und Hotelkosten zu übernehmen. So werden die Frauen der Spreefüxxe am Samstag (19.30 Uhr, Saefkow-Halle) vor 300 Fans gegen Tabellenführer Rosengarten antreten und einen Tag später die Füchse ab 17.45 Uhr in der Schmelinghalle vor knapp 9000 gegen den SC Magdeburg.

Und dennoch wird es zwischen beiden Ereignissen eine kleine Verbindung geben: Am Rande des Ostderbys der Männer bekommt der um finanzielle Konsolidierung ringende Vereinspartner die Chance, sich alten und neuen Sponsoren zu präsentieren. „Hilfe zur Selbsthilfe“, nennt das Hanning, der unbedingt möchte, „dass dieses Gesamtberliner Projekt weitergeht“. Vor der Saison waren die Füchse und BVB 49 eine Liaison eingegangen, die mittlerweile zwar sportlich für die Frauen mit Tabellenplatz zwei optimal funktioniert, aber finanziell noch längst nicht zukunftsfähig ist. Bis Ende März hat die Führung der Spreefüxxe noch Zeit, sich die Zukunft als Bundesligist zu sichern. „Wenn bis dahin nicht ein solider Grundetat gesichert ist, wird unsererseits keine neue Lizenz beantragt“, sagt Bob Hanning.

Die lange bestehende Gefahr, in der laufenden Spielzeit in die Insolvenz gehen zu müssen, ist gebannt worden. Zwar fehlen von den 20 000 Euro als BVB-Mitbringsel noch 7000 Euro, was auch der BVB-Vertreter André Schünke einräumt, aber es konnten kurzfristig neue Geldquellen erschlossen werden. „Alle bekommen ihr Geld“, sagt Manager Thalke. Auch das Trainer- Duo Edgar und Sabine Fahrenwald, das zwei Monate darauf warten musste, sei wieder bedacht worden. Kurzfristig hat man nun einen Eilantrag an die Deutsche Klassenlotterie gestellt und um Geld gebeten.

Für die neue Saison ist ein Umzug in die größere Sömmeringhalle geplant. „Mehr in die Mitte Berlins“, wie es Thalke ausdrückt, um vielleicht auch ein paar alte Fans der Reinickendorfer Füchse neu zu begeistern. „Aber dabei ist träumen verboten“, sagt Bob Hanning, „man kann nur das ausgeben, was man hat.“ Er fordert ein seriöses Geschäftsgebaren, so sehr es ihn auch freut, dass die neu formierte Mannschaft schon in der Zweitligaspitze mitspielen kann. „Ich habe mir ein Spiel angeschaut, das hat mir gut gefallen“, sagt er. Die Mitte April beginnenden Play-offs sollte das Team erst einmal erreichen. Dafür wäre eine große Kulisse an diesem Sonntag sicherlich hilfreich gewesen.

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