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Handball-WM: Arbeitssieg zum WM-Auftakt

Die deutschen Handballer haben einen mühsamen, aber erfolgreichen Einstand in das Projekt "Gold 2007" gefeiert. Mit einem 27:22 über Brasilien legte das Team von Heiner Brand den Grundstein.

Berlin - Begleitet von Laola-Wellen und einem schwarz-rot-goldenen Fahnenmeer erfüllte der Gastgeber seine Pflichtaufgabe, glänzen konnte er dabei allerdings nur selten. 10.000 Zuschauer bejubelten in der ausverkauften Max-Schmeling-Halle den Arbeitssieg, an dem Torhüter Henning Fritz vom THW Kiel in seinem 200. Länderspiel sowie die Torschützen Markus Baur (Lemgo/6/2), Florian Kehrmann (Lemgo/6) und Pascal Hens (Hamburg/6) den größten Anteil hatten. An diesem Samstag reisen die deutschen Spieler zurück in ihr WM-Quartier ins ostwestfälische Halle, wo am Sonntag (17:30 Uhr/ZDF) Argentinien der zweite Gegner in der Vorrunden-Gruppe C ist.

Bundespräsident Horst Köhler hatte das Welt-Championat eröffnet. Um 17:16 Uhr sprach der Schirmherr die Eröffnungsformel: "Hiermit erkläre ich die 20. Handball-WM in Deutschland 2007 für eröffnet." Eine emotionale halbstündige Auftaktfeier mit Lasershow und akrobatischen Darbietungen hatte die enthusiastischen Zuschauer schon vorher auf das Spektakel eingestimmt. Die Karnevalsband "Höhner" heizte die Atmosphäre mit der Uraufführung des offiziellen deutschen WM-Songs "Wenn nicht jetzt, wann dann" an.

Nervöser Gastgeber

Doch der Einstieg in die sechste WM auf deutschem Boden misslang dem Gastgeber gründlich. Nach dem ersten Turnier-Tor durch Kapitän Markus Baur (Lemgo) zum 1:1 (2. Minute) lief die deutsche Mannschaft zunächst einem Rückstand hinterher. Dem nervösen EM-Fünften unterliefen viele leichte Fehler beim Zuspiel und bei den Konterversuchen. Zudem hatten die Schützlinge von Brand große Probleme mit der offensiven und aggressiven Abwehr der Brasilianer, die mit großer Leidenschaft zu Werke gingen.

Erst nach einer frühen Auszeit beim Stand von 3:5 in der 10. Minute, in der Brand seine Mannschaft zu mehr Ruhe im Spielaufbau ermahnte, fing sich der Hausherr. In dieser kritischen Phase erwies sich Jubilar Fritz als sicherer Rückhalt. Mit vier Treffern nacheinander drehte der Gastgeber das Spiel und ging nach 14.46 Minuten erstmals mit 7:6 in Führung, die er trotz anhaltender Abschlussschwäche auf 10:6 (22.) ausbaute.

Mangelnde Chancenverwertung

Nach dem Wiederanpfiff enteilte die deutsche Mannschaft vom 12:10-Pausenstand auf 16:11 (35.). Ruhe aber zog trotzdem nicht ins deutsche Spiel ein, das weiter an der mangelnden Chancenverwertung krankte. So blieb Brasilien bis zum Schluss ein ernsthafter Kontrahent, der dem Gastgeber das Leben schwer machte.

Nachdem Bundestrainer Heiner Brand am Vormittag Rechtsaußen Stefan Schröder und Torhüter Carsten Lichtlein aus dem offiziellen Aufgebot gestrichen hatte, ging die deutsche Mannschaft nur mit 15 Akteuren in das Turnier. Brand ließ sich so die Option offen, noch im Verlaufe der Vorrunde im Notfall einen Spieler nachnominieren zu können. (Von Martin Kloth und Heinz Büse, dpa)

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