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Wie soll es nun weitergehen? Fragen sich Hamburgs Johan Djourou (l-r), Lewis Holtby und Tolgay Arslan.

© dpa

Hannover 96 schlägt den HSV 2:0: Hamburg ist Letzter, Slomka in Not

Der HSV taumelt zur nächsten Niederlage: Bei Hannover 96 verlieren die Hamburger 0:2 und haben nach drei Spieltagen immer noch kein einziges Tor geschossen.

Das Personal war neu, aber ansonsten ist alles wie immer. Der Hamburger SV taumelt saisonübergreifend von Niederlage zu Niederlage und sonnt sich im Süden der Bundesliga-Tabelle. Nach dem 0:2 (0:2) vor 49.000 Zuschauern bei Hannover 96 ist der HSV ganz unten angelangt. In drei Spielen hat die runderneuerte Mannschaft kein Tor zustande gebracht, aber fünf kassiert.

„Wir brauchen Zeit“, sagte Trainer Mirko Slomka, er gerät von Niederlage zu Niederlage stärker in Bedrängnis und Erklärungsnot. „Das ist eine neue Mannschaft, die sich finden muss.“ Neu waren nur die Namen auf den weißen Leibchen, sieben waren es im Vergleich zur vergangenen Saison, sechs von ihnen standen in Hannover um ersten Mal in der Hamburger Startelf, dazu hatte Slomka nach dem 0:3-Debakel vor zwei Wochen gegen Paderborn auch noch den Torhüter gewechselt. Lewis Holtby, Nicolai Müller, Cleber und Julian Green gaben ihren Einstand, Zoltan Stieber und Matthias Ostrzolek hatten schon beim 0:3 gegen Paderborn ein paar Minuten mitgekickt.

Mut oder Aktionismus? Es ist da in Hamburg ja ein bisschen gemurrt worden, dass Slomka die vielen teuren Neuerwerbungen nicht hat mitspielen lassen und dafür die spielen ließ, die den HSV in der vergangenen Saison fast in die Zweitklassigkeit gestürzt hätten. Den Torhüter René Adler hatte Slomka ja schon öffentlich angezählt, das war die Strafversetzung auf die Ersatzbank keine große Überraschung. Sein Stellvertreter Jaroslav Drobny flog schon nach einer Minute an einer Freistoßflanke von Hiroshi Kiyotake vorbei und hatte Glück, dass Joselu den Ball knapp über das Tor setzte. Kurz darauf lief Hannovers Spanier der Hamburger Abwehr davon, diesmal schoss er knapp am rechten Pfosten vorbei.

Der HSV fremdelte wie zuletzt gewohnt in der Fremde, und wer hätte schon erwartet, dass diese Batterie von Neuen ohne jede Spielpraxis daran etwas ändern würde? Erst einmal passten sie sich dem Hamburger Niveau der Vorsaison an. Ostrzolek etwa unternahm nach einer Flanke von Miiko Albornoz gar nicht erst den Versuch eines Absprunges, was Leon Andreasen dankbar zur Kenntnis nahm und den Ball mit der Stirn ins Tor wuchtete. Das war nach einer Viertelstunde nicht ganz so, wie es sich der HSV erhofft hatte. Aber es kam noch schlimmer. Wieder griff Hannover über links an, wieder stand Ostrzolek am Ende der Fehlerkette. Artur Sobiech war nach Joselus Zuspiel einen Schritt schneller und drückte den Ball über die Linie.

„In dieser Phase lief bei uns alles ungeordnet und kreuz und quer“, sagte der Verteidiger Dennis Diekmeier. „Aber wir müssen das Positive mitnehmen, und das Positive lautet, dass wir uns wieder rangekämpft haben an das Spiel." Es war ja nicht alles schlecht. Holtby hatte in der Offensive ein paar gute Szenen und Pech mit einem Distanzschuss, der dem Tor schon recht nahe kam. Stieber inszenierte die erste größere Chance für den HSV, doch erst kam Pierre-Michel Lasogga einen Schritt zu spät, Green schoss aus Nahdistanz Hannovers Marcelo an und Holtby den Abpraller vorbei. Nicolai Müller stand nach einem langen Abschlag Drobnys ganz allein vor dem Hannoveraner Tor, er hatte alle Zeit der Welt und traf doch das Tor nicht.

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Ein ähnliches Kunststück gelang später dem eingewechselten Artjoms Rudnevs. „Die Chancen waren da, aber wir müssen uns das erste Bundesligator extrem hart erarbeiten“, seufzte Mirko Slomka.

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