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Vernascht: Abgeklärt schiebt Didier Ya Konan den Ball ins Tor, vorbei an Werder Tim Wiese, der schon düpiert auf dem Boden liegt.

© rtr

Update

Hannover - Bremen 4:1: Harmlose Bremer an der Leine

Norddeutsche Verwandlungen: Während sich Bremen nach dem 1:4 in Hannover um seine Abwehr sorgt, überraschen die Spieler von Mirko Slomka als fleißiges und furchtloses Ensemble.

Von Christian Otto

Die Männer in Grün schlichen mit hängenden Köpfen vom Platz. Wegen einer erneuten Niederlage, dieses Mal verlor der SV Werder Bremen mit 1:4 (1:1) bei Hannover 96, entwickelt sich der erfolgsverwöhnte Klub ungeahnt zum Sorgenklub der Fußball-Bundesliga. Die Vielzahl an Fehlpässen und Querschlägern in der Abwehr dokumentierte eine Verunsicherung im Team, über die 43.127 Zuschauer in Hannover nur staunten. „Das war ein bitterer Abend für uns“, sagte Werder-Manager Klaus Allofs.

Wenn Leistungsträger wie Naldo, Per Mertesacker und Claudio Pizarro verletzt fehlen, bedeutet das für Werder einen Mangel an Qualität. Gastgeber Hannover dagegen steigerte sich über eine kämpferisch engagierte Leistung in einen Rausch. Das Eigentor zum 1:0 von Clemens Fritz, als er nach einem Kopfball von Emanuel Pogatetz vor Didier Ya Konan retten wollte, resultierte aus einem Fehler. Der Bremer Ausgleich kam nur zustande, weil Torsten Frings einen von Pogatetz an Sebastian Prödl verschuldeten Elfmeter verwandeln durfte.

Das Stückchen Lethargie, das sich in das Spiel der Bremer geschlichen hat, ist ihrem Nordrivalen derzeit fremd. Die Mannschaft von Trainer Mirko Slomka glänzt als fleißiges und furchtloses Ensemble. Gestern Abend resultierte aus dieser minimalistischen Taktik ein Chancenplus, das man einer Mannschaft wie Hannover gar nicht zutraut. „Vor allem in der zweiten Halbzeit haben wir richtig Druck gemacht“, sagte Slomka.

Vor allem Angreifer Didier Ya Konan und sein Partner Mohammed Abdellaoue stellten die Bremer Hintermannschaft vor Probleme. Dem dritten Saisontreffer des starken Ya Konan zum 2:1 war ein Fehler von Philipp Bargfrede bei einem missglückten Dribbling vorausgegangen. Als der langjährige Bremer Christian Schulz elf Minuten vor Abpfiff auf 3:1 erhöhte, war Bremens Pleite perfekt. Das 4:1 von Adellaoue in der Nachspielzeit erschien wie eine Demütigung.

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