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Sport: Hannover lockt - Kiefer und Haas können sich noch die Teilnahme an der ATP-Weltmeisterschaft sichern

Sie werben mit der "Kiefer-Operation" und erwarten eine "Haasen-Jagd": Die deutschen Spitzenspieler Nicolas Kiefer und Thomas Haas sind für die Veranstalter des hochkarätig besetzten Tennisturniers in der kommenden Woche in Stuttgart zu Attraktionen geworden. Zwar geht es bei den mit 2,45 Millionen Dollar dotierten Eurocard Open diesmal nicht - wie in den Vorjahren - um die deutsche Nr.

Sie werben mit der "Kiefer-Operation" und erwarten eine "Haasen-Jagd": Die deutschen Spitzenspieler Nicolas Kiefer und Thomas Haas sind für die Veranstalter des hochkarätig besetzten Tennisturniers in der kommenden Woche in Stuttgart zu Attraktionen geworden. Zwar geht es bei den mit 2,45 Millionen Dollar dotierten Eurocard Open diesmal nicht - wie in den Vorjahren - um die deutsche Nr. 1; aber das "Rennen nach Hannover", die Teilnahme an der ATP-Weltmeisterschaft, steht für Kiefer und Haas in der Schleyer-Halle im Vordergrund und sorgt für besonderen Reiz.

"Für mich würde ein Traum in Erfüllung gehen, wenn ich in Hannover dabei wäre", sagt Kiefer, der jahrelang im dortigen Leistungszentrum trainiert hat. Auf Grund seines steilen Aufstiegs in dieser Saison ist der 22 Jahre alte Niedersachse momentan Fünfter in der Qualifikation, nur zehn Punkte hinter Pete Sampras (USA), der wegen einer Verletzung für Stuttgart absagen musste und dessen WM-Start nun gefährdet ist. Dagegen muss Haas als Zehnter, 66 Punkte vor dem Holländer Richard Krajicek, noch um den Start in Hannover zittern. "Beide haben in dieser Saison klasse gespielt. Ich erwarte, dass sie sich in Stuttgart noch mal richtig reinhängen werden", sagt Markus Günthardt, der Direktor des Super-9-Turniers. Auch Haas ist zuversichtlich: "In Stuttgart will ich einen weiteren Schritt Richtung Hannover machen."

Kiefer und Haas - der Saisonverlauf der beiden deutschen Asse verlief recht wechselvoll und gegensätzlich. Während Haas bei den Grand-Slam-Turnieren aufhorchen ließ, machte Kiefer mehr bei den ATP-Turnieren von sich reden. Außerdem kämpfte der 21 Jahre alte Hamburger seit seiner Finalniederlage im Grand-Slam-Cup mit einigen Hängern, schied auch in dieser Woche im ersten Spiel in Lyon gegen den Schweden Tillström aus und fiel in der Weltrangliste auf Platz 12 zurück. Dagegen überzeugte Kiefer in Basel (Halbfinale) und Wien (Endspiel) und Weltranglistenachter.

Vor einem Jahr war Haas, der nur noch im Preisgeld mit 1,34 Millionen Dollar vor Kiefer mit 900 000 Dollar liegt, in Stuttgart zur deutschen Nummer eins aufgestiegen. Nun ist der Punktabstand zwischen Kiefer und Haas so groß, dass der Holzmindener auch nach Stuttgart vorn liegen wird - wie 1997, als Boris Becker von Kiefer als Spitzenspieler im Lande abgelöst wurde. Sein Erfolg - Kiefer gewann in diesem Jahr drei Turniere (Tokio, Halle, Taschkent) - gibt dem eigenwilligen Niedersachsen recht. Um steil nach oben zu kommen, konzentrierte er sich in diesem Jahr voll auf seine Turnierplanung. Auf den Daviscup, bedingt auch durch atmosphärische Störungen mit Becker beim World Team Cup, verzichtete er ebenso wie auf Sandplatz-Turniere in Deutschland: Deshalb wird Kiefer in der Schleyer-Halle erst zum dritten Mal - nach Düsseldorf und Halle - in diesem Jahr in Deutschland zu sehen sein.

Wolf Günthner

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