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Sport: Hart, gesetzestreu und ehrlich

Den Taxifahrern Athens ist Unrecht angetan worden. Es stimmt zwar, dass sie durch ihre Stadt rasen, als hätten sie ein Blaulicht auf ihrem gelben Dach montiert und nicht ein weißes Taxi-Schild.

Den Taxifahrern Athens ist Unrecht angetan worden. Es stimmt zwar, dass sie durch ihre Stadt rasen, als hätten sie ein Blaulicht auf ihrem gelben Dach montiert und nicht ein weißes Taxi-Schild. Der Kollege von der „FAZ“ hat zu Recht geschrieben, dass es aus deutscher Sicht keinen Sinn machen würde, wenn Autorennen olympisch wäre. Weil Michael Schumacher keine Chance hätte gegen die Athener Taxifahrer. Aber es stimmt nicht, dass sie nicht ehrlich sind.

Vor den Spielen haben die Athener Beamten mit den Taxifahrern das Einschalten des Taxameters geübt. Und siehe da, es klappt hervorragend. Hatte früher die Bezahlung bei den Touristen eine längere Diskussion ausgelöst, wofür denn die verschiedenen Aufschläge seien, staunt er jetzt, warum der Fahrpreis so niedrig ist. Nur selten gelingt es dem Fahrgast, die Zehn-Euro-Marke zu übertreffen. Wer über die Zwanzig-Euro-Marke will, muss schon eine Stadtdurchquerung planen. Als ob es noch eines weiteren Beweises bedurft hätte, erschien vor einigen Tagen Ioannis Zavos beim Transportminister Anastassios Nerantzis und holte sich eine Belobigung sowie ein Olympiabuch mit Sonder-Briefmarken ab. Der Taxifahrer hatte eine Medaille zurückgebracht, die ein holländischer Athlet auf dem Rücksitz vergessen hatte. Der Transportminister sagte in seiner Lobrede: „Die meisten griechischen Taxifahrer arbeiten hart, sind gesetzestreu und ehrlich.“ Jawohl, das musste einmal gesagt werden.

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