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Sport: Hattrick für die Roten bei ersten Heimauftritt?

Michael Schumacher will im Ferrari-Land die Show für die Tifosi wiederholen, die Silberpfeile kämpfen verzweifelt um den Anschluss, und Heinz-Harald Frentzen feiert sein Jubiläum mit dem 100. Grand Prix.

Michael Schumacher will im Ferrari-Land die Show für die Tifosi wiederholen, die Silberpfeile kämpfen verzweifelt um den Anschluss, und Heinz-Harald Frentzen feiert sein Jubiläum mit dem 100. Grand Prix. Im Kampf der Spitzenteams kann der Große Preis von San Marino in Imola am Sonntag (14 Uhr MESZ/live bei Premiere World und RTL) schon wegweisend sein. Sollte "Schumi" beim Heimspiel den dritten Sieg im dritten Rennen feiern und McLaren-Mercedes erneut leer ausgehen, hieße es in der WM-Wertung 30:0 für den Kerpener. Im Vorjahr hatte Schumacher den Ferrari-Fans den ersten Heimsieg seit 16 Jahren geschenkt. 100 000 Zuschauer sahen begeistert "Rot". Zuvor hatten sie schon den Abstecher von Mika Häkkinen in die Begrenzungsmauer auf der Start-Ziel-Geraden, der den in Führung liegenden Champion aus dem Rennen warf, bejubelt. "Ich hoffe, dass wir diese Show wiederholen können", sagt Schumacher. "Wir werden für Imola noch kleine Verbesserungen haben", verspricht der 31-Jährige. Dass sein Auto wirklich der beste Ferrari aller Zeiten ist, das hätten seine beiden Siege zu Saisonbeginn bewiesen. Selbst für das Qualifikationstraining, in dem Schumacher zweimal gegen die Silberpfeile von Häkkinen und David Coulthard den Kürzeren gezogen hatte, ist der Kerpener zuversichtlich. "Es waren beide Male unglückliche Zufälle, die mir keine Möglichkeit gaben, Jagd auf die Bestzeit zu machen: die Rote Flagge in Melbourne, die fallenden Werbeschilder und der danach einsetzende Regen in Interlagos", sagte Schumacher.

Der Speed im Training und teilweise auch im Rennen ist bislang das Einzige, womit die Konkurrenz von McLaren-Mercedes in diesem Jahr zufrieden sein kann. Das große Manko ist die Zuverlässigkeit. Die bittere Bilanz: noch immer null Punkte nach drei technischen Ausfällen und der Disqualifikation von Coulthard in Brasilien. Trotz der Motorschäden in Melbourne und Sao Paulo sowie dem abgewiesenen Einspruch gegen Coulthards Ausschluss gibt man sich bei McLaren-Mercedes kämpferisch. "Wir werden in Imola um den Sieg mitfahren", kündigte Mercedes-Sportchef Norbert Haug an.

Spekulationen, dass das neue Mercedes-Triebwerk, das aus 95 kg Gewicht 850 PS Leistung holt, zu extrem konstruiert worden sei, weist Haug zurück: "Wir haben keine Grenzen überschritten. Es ist nicht grundsätzlich so, dass dieser Motor nicht in der Lage wäre, Grand-Prix-Distanzen zu absolvieren. Das haben wir bei Tests bewiesen. Aber ausgerechnet dann, wenn es im Rennen darauf ankommt, haben wir leider ein paar selbstverschuldete Schnitzer gebaut."

Besser ist die Stimmung bei BMW in München. Der Formel-1-Rückkehrer lieferte dem Williams-Team einen komplett neuen Motor, mit dem Ralf Schumacher und Jenson Button mehr Rennkilometer absolvierten als alle Konkurrenten und dabei auch schon sieben WM-Punkte einsammelten. "Damit war vorher nicht zu rechnen", gibt BMW-Motorsportdirektor Gerhard Berger zu. Ralf Schumacher hofft in Imola auf ein besseres Resultat als 1999. "Da bin ich an vierter Stelle liegend wegen eines Feuers in der Airbox ausgefallen", erinnert er sich.

Julia Möhn

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