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Drei Tore in sechs Minuten: Bayern-Stürmer Mario Gomez schaffte gegen Wolfsburg einen Hattrick.

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Hattrick gegen Wolfsburg: Gomez schießt sich aus dem Stimmungstief

In der laufenden Saison musste Mario Gomez beim FC Bayern immer wieder auf der Bank sitzen. Im Pokal-Halbfinale gegen Wolfsburg begeisterte der Stürmer nun mit einem Hattrick im Eiltempo - und empfiehlt sich damit für das Champions-League-Spiel gegen Barcelona.

Gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit schickte Bayern Münchens Trainer Jupp Heynckes die Reservespieler zum Warmmachen. Mit dabei waren auch Mario Gomez und Claudio Pizarro. Beide liefern sich derzeit ein Duell um die Nummer zwei in der Rangfolge der Stürmer des Deutschen Meisters hinter den gesetzten Mario Mandzukic. Zuletzt hatte Pizarro gefühlt die Nase vorn. Doch am Dienstagabend, im Halbfinalspiel des DFB-Pokals gegen den VfL Wolfsburg, gab Heynckes Mitte der zweiten Halbzeit Mario Gomez den Vorzug. Gomez kam für Mandzukic in der 77. Minute beim Stand von 3:1 ins Spiel. Zwischen der 80. und 86. Spielminute schoss Gomez drei Tore. Es war der zweitschnellste Hattrick eines Bayern-Profis im DFB-Pokal: Carsten Jancker benötigte 1997 beim Münchner 16:1-Rekordsieg gegen die Amateure der DJK Waldberg nur fünf Minuten.

Gomez konnte sich mit seinem Tor-Akkord für das Halbfinal-Hinspiel in der Champions League gegen den FC Barcelona am kommenden Dienstag empfehlen. Mandzukic ist für dieses Spiel gesperrt. „Wenn man solche Stürmer hat wie wir, ist das natürlich ein Gedicht“, sagte Kapitän Philipp Lahm. Und Uli Hoeneß fügte hinzu: „Mario hat wunderbare Pässe erhalten und die traumwandlerisch sicher verwertet. Das ist auch die Aufgabe einer Nummer neun. Das hat er hervorragend gelöst.“

Auf der Zielgeraden der Saison könnte sich die Situation für Gomez beim FC Bayern deutlich aufhellen. Bisher lief diese Spielzeit unbefriedigend für den 27-Jährigen. Selbst ein Abschied des Torjägers ist nicht mehr ausgeschlossen, obwohl dieser erst im vergangenen April seinen Vertrag bis 2016 verlängert hat. Nun aber hat Mario Gomez das Halbfinale gegen den FC Barcelona im Blick. Das Topspiel gegen Messi und Co. wäre für Gomez eine gute Gelegenheit, auf großer Bühne nachhaltig auf sich aufmerksam zu machen.

Für Jupp Heynckes gibt es ohnehin keinen 1b-Stürmer. Er sei froh, in Mandzukic, Gomez und Pizarro drei erstklassige Angreifer im Kader zu haben. In der Vorstandsetage des FC Bayern reagiert man dieser Tage zurückhaltend auf die Personalie Gomez. „Warten wir mal ab, was im Sommer geschieht. Ich habe noch nicht mit ihm gesprochen, ich weiß nicht, was er vorhat“, sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge.

Franz Beckenbauer dagegen sieht den Sachverhalt pragmatisch. Er rät dem Nationalspieler zu einem Vereinswechsel für den Fall, sollten die Bayern zur neuen Saison den Dortmunder Stürmer Robert Lewandowski verpflichten. „Wenn das mit Lewandowski funktioniert, dann sollte sich Mario Gomez anders orientieren“, sagte Beckenbauer. Wenn Lewandowski nicht verpflichtet werden sollte, „dann muss er kämpfen, sich den Stammplatz wieder erkämpfen“.

Mario Gomez war 2009 für 35 Millionen Euro vom VfB Stuttgart gekommen. Bisher hat er in 110 Bundesligaspielen für die Münchner 72 Tore erzielt. Doch in der laufenden Saison ist der im vorigen Sommer verpflichtete Mandzukic an den lange Zeit verletzten Gomez vorbeigezogen. Das könnte sich dann ändern, wenn Gomez in der Champions League gegen Barcelona treffen sollte. Für ihn spricht, dass dieser Wettbewerb ihm ganz besonders liegt. In der Vorrunde der Champions League 2011/2012 erzielte Gomez beim 3:2-Erfolg gegen SSC Neapel einen Hattrick. Er ist damit der erste deutsche Spieler, dem dies in der Champions League gelang. In der vergangenen Champions-League-Saison traf er insgesamt zwölf Mal. Nur Barcelonas Superstar Lionel Messi traf zweimal öfter.

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