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Hauptversammlung: Vorweihnachtliche Harmonie beim FC Bayern

Das komplette Präsidium samt Franz Beckenbauer mit großer Mehrheit wiedergewählt, ein Franz-Beckenbauer-Cup zu Ehren des Altmeisters: Die Jahreshauptversammlung beim FC Bayern lässt keinen Platz für Misstöne.

München - Die Jahreshauptversammlung des deutschen Fußball-Meisters FC Bayern München ist am Freitagabend sehr harmonisch verlaufen. Das komplette Präsidium mit Präsident Franz Beckenbauer an der Spitze wurde von den rund 2000 anwesenden Mitgliedern in der Münchner Olympiahalle mit überwältigender Mehrheit bei nur 21 Gegenstimmen und 13 Enthaltungen wiedergewählt. Vizepräsidenten sind weiterhin Fritz Scherer und Bernd Rauch. Beckenbauer, der seit 1994 an der Spitze des mit mehr als 120.000 Mitgliedern größten deutschen Sportvereins steht, geht damit in seine fünfte Amtszeit.

Besonders ehren will der erfolgreichste deutsche Fußball-Klub seinen alten und neuen Präsidenten künftig mit einem Franz-Beckenbauer-Cup. "Er ist der wichtigste Mann, den der deutsche Fußball aufbieten kann. Er bekommt ein kleines Denkmal", begründete der Vorstandsvorsitzende der FC Bayern München AG, Karl-Heinz Rummenigge, die Namenswahl. Der nach dem Vorbild der "Joan-Gamper-Trophy" des FC Barcelona ausgespielte Pokal soll erstmals im August 2007 vergeben werden. Zum Auftakt will der FC Bayern ein Freundschaftsspiel gegen den FC Barcelona austragen.

Viel Zustimmung für Rummenigge

Viel Zustimmung für seine Rede erhielt Rummenigge als Vorsitzender der AG von den Fans. Die AG, die für die Bundesligamannschaft, die zweite Mannschaft und die höheren Jugendteams zuständig ist, befindet sich zu 90 Prozent im Besitz des eingetragenen Vereins. Rummenigge warb vor den Anhängern um Verständnis für das derzeit mäßige Abschneiden der Mannschaft um Kapitän Oliver Kahn in der Bundesliga. Der Vorstandsvorsitzende appellierte an Mitglieder und Fans, die Erwartungen in dieser Saison nicht zu hoch zu schrauben. Zurzeit belegen die Münchner in der Bundesliga mit 20 Punkten den vierten Tabellenplatz.

Insbesondere in der Champions League, so Rummenigge, könne sich der FC Bayern derzeit noch nicht wieder mit Großklubs wie dem FC Barcelona, dem FC Chelsea oder dem AC Mailand messen. Für die Zukunft versprach der ehemalige Weltklassestürmer dem Anhang, sich bei der Uefa für mehr finanzielle Wettbewerbsgleichheit einzusetzen. "Es kann nicht sein, dass immer nur das Geld über den sportlichen Erfolg in der Champions League entscheidet", sagte der 51-Jährige.

Rekordumsatz von 204,7 Millionen Euro

Für das zurückliegende Geschäftsjahr 2005/2006 weist die FC Bayern München AG einen Rekordumsatz von 204,7 Millionen Euro aus. "Zum ersten Mal konnte in Deutschland ein Fußballklub einen Umsatz von über 200 Millionen Euro vorweisen", sagte Finanzvorstand Karl Hopfner.

Während die Einnahmen aus Sponsoring und der Stadionvermarktung sowie dem Spielbetrieb rund 135 Millionen Euro erbrachten, kamen aus der Fernseh- und Hörfunkvermarktung 22,9 Millionen Euro. Der operative Gewinn der FC Bayern München AG lag bei 27 Millionen Euro, der Gewinn nach Steuern bei 4,8 Millionen Euro. Damit verfügt die AG über ein Eigenkapital von 159 Millionen Euro. "Die FC Bayern München AG," so Hopfner, "ist heute wirtschaftlich ein durch und durch gesunder Club und für die Zukunft bestens gerüstet".

Der Vorstand mit ihm sowie dessen Vorsitzendem Karl-Heinz Rummenigge und Manager Uli Hoeneß stehe für eine "einnahmenorientierte Ausgabenpolitik". "Wir werden nur das Geld ausgeben, das wir selbst zur Verfügung haben", unterstrich Hopfner. (tso/ddp)

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