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Sport: Heimspiel in Wolfsburg

Die Eisbären agieren souverän und siegen 5:0

Wolfsburg - Die Wolfsburger Eis-Arena war gestern Nachmittag in Berlin. Akustisch gesehen zumindest. Denn auf den Tribünen der schmucken Halle des EHC Wolfsburg waren weit mehr als 500 Anhänger des EHC Eisbären mit ihren Gesängen klar lauter als die Fans des Gegners. Auf dem Eis aber war der spielerische Abstand zwischen dem Tabellendreizehnten aus Niedersachsen und dem Tabellenführer der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) zwei Drittel lang geringer. Dann aber gewannen die Berliner das Geduldspiel mit der Cleverness einer Spitzenmannschaft, schossen vier Tore im Schlussdrittel, kamen zu einem 5:0 (0:0, 1:0, 4:0)-Erfolg und verteidigten damit ihren ersten Tabellenplatz.

Noch lange nach der Schlusssirene drehte Eisbären-Torwart Rob Zepp Extrakringel auf dem Eis und ließ sich vom gesundheitsgefährdend laut jubelnden Berliner Anhang für sein erstes Spiel ohne Gegentor in dieser Saison feiern. Die Freude über das Erreichte war ihm anzumerken – er und sein Team hatten nämlich ein härteres Stück Arbeit hinter sich, als es das Spielergebnis vermuten lässt. Don Jackson lobte den störrischen Außenseiter dann auch. „Die Wolfsburger haben sehr stark gespielt“, sagte der Eisbären-Trainer. „Der Unterschied war, dass wir sie im letzten Drittel zu Fehlern gezwungen haben.“ Die „Geduld, Routine und Cleverness“ der Berliner nahm Wolfsburgs Trainer Toni Krinner gar zum Anlass, sie schon fast zum kommenden Meister hochzujubeln. „Wer so spielt wie die Eisbären, wird sehr weit kommen“, sagte Krinner, „die Berliner sind momentan mit Abstand die beste Mannschaft.“ Die Meisterschaft in der DEL wird allerdings erst im April 2008 entschieden – am 25. November 2007 aber zeigten die Eisbären zunächst eine zähe Vorstellung. Erst Mitte des zweiten Drittels kamen sie ausgerechnet in Unterzahl zu ihrem ersten Erfolgserlebnis. Nach einem Fehler des Wolfsburgers Robby Sandrock schnappte sich Alexander Weiß den Puck und drosch ihn durch die Schoner von Wolfsburgs Torwart Oliver Jonas ins Tor.

Nach dem Gegentreffer wirkten die Niedersachsen verunsichert. Mark Beaufait stocherte im letzten Drittel den Puck ins Tor, Andy Roach traf in Überzahl zum 3:0, und die Eisbären-Fans brüllten „Heimspiel“. Doch das war noch nicht vorbei: Sven Felski verwandelte einen Penalty, Florian Busch schoss das 5:0. So wurde es für die Eisbären ein erfolgreiches „Heimspiel“ in Wolfsburg – und ihr höchster Auswärtssieg seit dem 9:4 in Augsburg zu Anfang der Saison. Claus Vetter

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