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Sport: Heinz Pietzsch fordert von TeBe-Mitgliedern klare Mehrheit

Heinz Pietzsch hat sich abgesichert. Nach allen Seiten.

Von Karsten Doneck, dpa

Heinz Pietzsch hat sich abgesichert. Nach allen Seiten. Er hat auch seine Ehefrau gefragt. "Soll ich das wirklich machen?", wollte er wissen. Die Ehefrau hat zugestimmt. Allerdings mit dem Zusatz: "Du bist wirklich ein Verrückter." Das war mehr liebevoll als tadelnd gemeint.

Derart "positiv Verrückte" kann Fußball-Zweitligist Tennis Borussia gut brauchen, gerade in seiner momentan recht verzwickten sportlichen Lage. Heinz Pietzsch, 69 Jahre alt und Ehrenpräsident des Vereins, wird sich also heute im Logenhaus in der Emser Straße in Wilmersdorf auf der Mitgliederversammlung der Borussen zur Wahl stellen. Und zwar für den derzeit nur zwei Personen umfassenden TeBe-Aufsichtsrat. Pietzsch macht jedoch deutlich, dass er den Posten nicht um jeden Preis anstrebt. Er möchte vielmehr eine breite Basis hinter sich wissen. Und stellt deshalb gleich vorab klar: "Ich brauche ein eindeutiges Votum. Sind nur 60 Prozent für mich und 40 Prozent gegen mich, dann würde ich verzichten."

Ob Pietzsch auch den Vorsitz im Aufsichtsrat übernimmt, darüber entscheidet das Dreier-Gremium, dem derzeit nur Jürgen Rinnewitz und Jörg Henschel angehören, später dann intern. Weitere personelle Veränderungen, gerade auch im Vorstand, wird es auf der Mitgliederversammlung nicht geben. Pietzsch setzt sich zur vordringlichsten Aufgabe, "das Image von Tennis Borussia in der Öffentlichkeit zu verbessern". Ein ehrgeiziges Ziel. Nachdem Kuno Konrad, der stets auch ein offenes Ohr für die "kleinen Leute" im Verein hatte, als Vereinsvorsitzender abdanken musste, hat sein Nachfolger Erwin Zacharias einen reichlich abgehobenen Führungsstil an den Tag gelegt, der für ein Wirtschaftsunternehmen ja angemessen sein mag, bei einem Fußballverein aber eher als Arroganz ausgelegt wird. Und dass sich Zacharias kritiklos zu dem bei Tennis Borussia erfolglos arbeitenden Trainer Winfried Schäfer bekennt, wirkt beim kleinen Anhang der Lilaweißen auch nicht gerade sympathiefördernd.

Pietzsch gibt zu, ohne den Namen Schäfer in diesem Zusammenhang zu erwähnen, dass ihn die aktuelle sportliche Situation erschrecke. "Wir sind", registriert er, "voll an unserem Saisonziel vorbeigesegelt. Das ist bedauerlich und erfordert eine gründliche Analyse." Pietzsch ist erfahren genug, dass er bei der Ursachenforschung auch den Trainer nicht ausklammert. Insofern muss Schäfer darauf gefasst sein, dass ihm, nachdem er seine Hauptkritiker, den Ex-Manager Jan Schindelmeiser und Ex-Vorsitzenden Kuno Konrad, bereits ausgeschaltet hat, künftig wieder genauer auf die Finger geschaut wird. Wenn denn Heinz Pietzsch tatsächlich gewählt wird - und mit den gewünschten Mehrheiten.Mehr zum Thema im Internet unter: www.Tebe.de

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