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Sport: Hermann Maier: "Skifahren jetzt sekundär"

Nach seinem schweren Motorradunfall am Freitagabend ist der österreichische Skistar Hermann Maier am Sonnabend in der Salzburger Unfallklinik operiert worden. In dem siebeneinhalbstündigen Eingriff sei der komplizierte Unterschenkelbruch behandelt worden, sagte der Leiter des Ärzteteams, Arthur Trost, im Krankenhaus.

Nach seinem schweren Motorradunfall am Freitagabend ist der österreichische Skistar Hermann Maier am Sonnabend in der Salzburger Unfallklinik operiert worden. In dem siebeneinhalbstündigen Eingriff sei der komplizierte Unterschenkelbruch behandelt worden, sagte der Leiter des Ärzteteams, Arthur Trost, im Krankenhaus. Der Zustand des 28-Jährigen, der in einen Dämmerschlaf versetzt wurde, sei stabil. Sollte es jedoch zu einer Infektion des gebrochenen Unterschenkels kommen, "kann das sogar bis zur Abnahme des Unterschenkels führen", sagte Jo Schmid, der Pressechef des Österreichischen Skiverbandes. Nach Angaben der Ärzte ist der dreifache Weltcup-Gesamtsieger ansprechbar, aber in schlechter psychischer Verfassung. "Er ist sehr depressiv", sagte Trost.

Maier war am Vorabend bei der Gemeinde Radstadt mit seinem Motorrad in das Auto eines 73-jährigen Münchner Rentners gerast, der auf der Bundesstraße vorschriftswidrig und abrupt gewendet hatte. Neben dem Bruch zog Maier sich Quetschungen und Abschürfungen zu. Bei der Operation musste ein großer Hautlappen vom Oberarm auf den verletzten rechten Unterschenkel verpflanzt werden, berichteten die Ärzte. Am Mittag seien Probleme mit der Niere aufgetaucht, die auf die "beschädigte große Muskelmasse" zurückzuführen seien.

Prognosen zur Karriere Maiers wollten die Ärzte nicht abgeben. "Das kann man überhaupt nicht beantworten", sagte Trost, der auch für den Österreichischen Skiverband arbeitet. "Das sind alles Prognosen, die momentan nichts zählen. Das Skifahren ist jetzt sekundär, es geht um sein Bein." Maier selbst hatte den Helfern noch an der Unfallstelle gesagt: "Das Bein muss erhalten bleiben. Ich will wieder gehen können."

Maier war auf dem Weg vom Training im Olympiastützpunkt Obertauern nach Hause, als sich der Unfall ereignete. Nach Darstellung der Polizei trifft den zweifachen Olympiasieger überhaupt keine Schuld. Die Medien des Landes berichteten in großer Aufmachung über den tragischen Unfall. "Maier hat wie kein anderer einer ganzen Nation ihren sportlichen Stolz gebracht", kommentierte der Österreichische Rundfunk.

Nach Aussage des Skiverbandes sei klar, "dass Maier auf keinen Fall seine Chancen bei den Olympischen Winterspielen 2002 in Salt Lake City wahrnehmen kann". Vor allem in der Abfahrt, im Super-G und im Riesenslalom hätte der mehrfache Weltmeister zu den ersten Medaillenanwärtern gezählt. Musste der gelernte Maurer einst im Sommer seine Finanzen bei Häuslebauern aufbessern, so ist er mittlerweile durch Werbeverträge, Sponsoren und Preisgelder längst Millionär geworden.

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