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Sport: Hertha - 1860 München: Alves und Preetz schicken die Löwen nach Hause

Wenn sich der TSV 1860 München im Berliner Olympiastadion ankündigt, kann sich der Fan von Hertha BSC schon seit geraumer Zeit freuen. Der letzte Sieg der Münchner in Berlin liegt schon eine Weile zurück, 33 Jahre um genau zu sein.

Wenn sich der TSV 1860 München im Berliner Olympiastadion ankündigt, kann sich der Fan von Hertha BSC schon seit geraumer Zeit freuen. Der letzte Sieg der Münchner in Berlin liegt schon eine Weile zurück, 33 Jahre um genau zu sein. Auch gestern Nachmittag verhielt sich die Nummer zwei aus München freundlich. 3:0 (1:0) gewann Hertha BSC durch Tore von Alex Alves (19.) und Michael Preetz (78. und 89.). Damit können sich die Berliner wieder an den Champions-League-Plätzen orientieren.

Einen Teil seiner Aufstellung hatte Herthas Trainer Jürgen Röber bereits am vergangenen Mittwoch diktiert bekommen. Die beiden Nationalspieler Sebastian Deisler und Marko Rehmer stellten sich durch ihre starke Leistung beim Länderspiel mit der deutschen Nationalmannschaft in Griechenland (4:2) gleichsam selber auf. Mehr noch, Deisler hatte seine Aufgabe im zentralen Mittelfeld des Nationalteams so gut erledigt, dass auch Jürgen Röber nicht mehr umhin kam, ihn gegen 1860 München als Spielgestalter aufzustellen. Diese Umstellung, Deisler spielte zuvor im rechten Mittelfeld, hatte der Berliner Trainer schon öfters in der Öffentlichkeit angekündigt - nur in die Tat umgesetzt hatte er es bis gestern nachmittag noch nie. Röber kam dabei entgegen, dass Mittelfeldspieler Dariusz Wosz ohnehin ausfiel. Er hat die Windpocken. Tagesspiegel Online Spezial:
www.tagesspiegel.de/hertha Ergebnisse und Tabelle Tipp-Spiel Deisler, der in der vergangenen Woche so hoch gelobte wurde, machte auch gegen den TSV 1860 München ein gutes Spiel. Die Führung für Hertha BSC bereitete der 21-Jährige mit einer mustergültigen Flanke auf den Kopf von Alex Alves vor. Der Münchner Abwehrspieler Marko Kurz hatte seinem Gegenspieler viel Platz für einen Kopfball gelassen, den der Brasilianer in der 19. Minute prompt zu seinem fünften Saisontor nutzte. Es war der erste Treffer des Stürmers seit dem 4. November 2000. Zuletzt hatte Alves wegen einer Fußpilz-Erkrankung aussetzen müssen.

Hertha BSC mühte sich auch nach der Führung redlich, die 0:3-Niederlage in Cottbus vergessen zu machen. Weil auch Gästetrainer Werner Lorant seine Mannschaft offensiv ausgerichtet hatte, entwickelte sich vor 33 530 Zuschauern im Berliner Olympiastadion ein ansehnliches Spiel. Auch die Gäste kamen zu ihren Chancen. Hertha-Torwart Gabor Kiraly musste einen Fernschuss von 1860-Regisseur Thomas Häßler entschärfen. Vor der Pause gefährdete 1860-Angreifer Paul Agostino (38.) mit einem Kopfball das Tor der Gastgeber. Den größten Jubel jedoch kam im Berliner Olympiastadion auf, als der Rückstand des Tabellenführers FC Bayern München gegen den SV Werder Bremen gemeldet wurde. Liebäugeln die Hertha-Fans etwa noch mit dem ersten Platz?

Wie ein Tabellenführer spielte Hertha BSC in der zweiten Halbzeit zwar noch nicht. Es reichte aber, um sich gute Chancen zu erspielen. So versuchte Stürmer Michael Preetz in der 59. Minute, 1860-Keeper Simon Jentzsch mit einem Hackentrick zu überlisten. Allerdings kickte sich Herthas erfolgreichster Torschütze dieser Saison den Ball mit links an die eigene Hacke. Von dort kullerte der Ball knapp am Tor vorbei. Trainer Jürgen Röber tauschte in der 55. Minute Abwehrspieler Kostas Konstantinidis wegen eine Verletzung aus. Der Grieche hatte seine Sonderaufgabe, Mittelfeldspieler Häßler zu bewachen, gut gelöst. Auch Deisler bekam von seinem Trainer nach einer kräftezehrenden Länderspielwoche zwanzig Minuten vor dem Abpfiff eine Pause.

Röber konnte sich die Auswechslung leisten. Denn Michael Preetz sorgte mit seinen Saisontoren 14 und 15 für die Entscheidung. Beide Male stand der Berliner Torjäger frei vor der Torlinie und schickte die Münchner mit einer klaren Niederlage nach Hause. Einmal mehr.

Klaus Rocca

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