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Friedhelm Funkel

© dpa

Hertha BSC: Babbel und Oenning Kandidaten auf Funkel-Nachfolge

Nach der Trennung von Friedhelm Funkel hat bei Absteiger Hertha BSC die Suche nach einem neuen "Retter" oberste Priorität. Funkel wurde heute offiziell verabschiedet.

Erste Kontakte soll es zum früheren VfB-Coach Markus Babbel gegeben haben. Aber auch Michael Oenning, Armin Veh, Lorenz-Günther Köstner und Marcel Koller kommen nach den üblichen Medien-Spekulationen als Funkel-Nachfolger in Betracht. Selbst Ralf Rangnick könnte zu einem Thema werden, wenn sich Hoffenheim noch in dieser Woche von seinem Coach trennen sollte.

"Ich habe selten eine Mannschaft erlebt, die in einer Krisensituation so mitgezogen hat. Ich möchte daher nicht eine Sekunde in Berlin missen", sagte Funkel, der nach nur 221 Tagen Amtszeit vom Verein erfahren hatte, dass sein Vertrag nicht verlängert wird, bei seiner offiziellen Verabschiedung am Mittwoch. "Ich habe vollstes Verständnis, dass Hertha nun mit einem neuen Trainer weitermachen will", erklärte der Coach, der das Team noch bis zum Urlaubsbeginn am 22. Mai betreuen wird. Funkel selbst wird sich nach der Seuchensaison ohne einen Heimsieg unter seiner Führung auf Mallorca erholen, kündigte aber an: "Ich brauche keine Auszeit."

Geschäftsführer Michael Preetz meinte zur Trennung lapidar: "Wir brauchen einen Neuanfang mit neuem Trainer und neuer Mannschaft." Auf die Spekulationen zur Funkel-Nachfolge oder die Bewegungen am Transfer-Markt wollte er sich nicht einlassen. Obwohl noch nicht offiziell bestätigt, rechnet im Verein niemand mehr damit, dass Nationalspieler Arne Friedrich in der 2. Liga für die Hertha kicken wird, nachdem er sich am Dienstag mit einem Essen in der Geschäftsstelle verabschiedete.

"Ich glaube einfach, dass der Druck für Hertha zu groß geworden wäre, wenn man mit Funkel weitergemacht hätte. Ich persönlich hatte eine gute Meinung über Funkel, der Aufwärtstrend war da", erklärte der Verteidiger am Mittwoch bei der Zusammenkunft der Nationalmannschaft. Aber Friedrich brachte es auch auf den Punkt: "Der Abstieg ist der Worst Case. Ich glaube, jeder weiß, dass der Wiederaufstieg sehr schwer wird", sagte er.

Chancen auf Verbleib von Raffael verbessert

Neben der Trainersuche gehen alle Anstrengungen von Preetz nun dahin, die zentrale Achse mit Roman Hubnik, Lewan Kobiaschwili, Fabian Lustenberger, Raffael und Torjäger Adrian Ramos in Berlin zu halten. In Sachen Hubnik hat es mit FK Moskau erste Verhandlungen gegeben, um den Tschechen zu kaufen. Kobiaschwili soll sogar einen Drei-Jahres-Vertrag erhalten. Verbessert haben sich die Chancen auf einen Verbleib von Raffael, der mit Funkel nicht klarkam und seine Zukunft nun von der Grundstruktur des Hertha-Teams abhängig macht.

Denkbar ist jetzt sogar, dass Hertha trotz seiner Verbindlichkeiten in Höhe von 35 Millionen Euro im Kampf um die Bundesliga-Rückkehr auch auf Torhüter Jaroslav Drobny hoffen kann. Einige Hoffnungen des Tschechen, weiter in der ersten Liga zu spielen, hatten sich zuletzt zerschlagen. Mit dem von 75 auf rund 30 Millionen Euro abgeschmolzenen Etat wird Hertha in der kommenden Zweitliga-Saison immer noch den höchsten Etat aller Teams haben und ist nicht nur aus diesem Grunde zum Aufstieg verdammt. (dpa)

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