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Seht her, so geht das. Rainer Widmayer (im Vordergrund) war bei Hertha schon unter Babbel der heimliche Chef auf dem Trainingsplatz. Foto: dapd

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Hertha BSC: Babbels Buddy

Kotrainer Widmayer betreut Hertha im Pokal – danach könnte Michael Skibbe neuer Trainer werden.

Berlin - Der Chef musste gehen, sein Assissent soll es nun am Mittwoch richten und am Donnerstag wird womöglich der neue Chef vorgestellt: Nach der Beurlaubung von Markus Babbel wird sein bisheriger Kotrainer Rainer Widmayer Hertha BSC am Mittwoch im DFB-Pokalspiel im Olympiastadion gegen den 1. FC Kaiserslautern (19 Uhr) als Interimscoach betreuen. Nach dem Pokal-Achtelfinale könnte dann Michael Skibbe als neuer Trainer des Bundesligisten vorgestellt werden und das Team nach der Winterpause Anfang Januar übernehmen.

Skibbe, der von 2000 bis 2004 mit Teamchef Rudi Völler die Nationalmannschaft betreute, hat beim türkischen Erstligisten Eskisehirspor einen Dreijahresvertrag, aber auch eine Ausstiegsklausel. Am Mittwoch absolviert er mit dem auf Platz vier der Tabelle rangierenden Klub in der Liga noch ein Punktspiel. Herthas Geschäftsführer Ingo Schiller und Geschäftsstellenleiter Thomas Herrich haben in Istanbul mit Skibbe verhandelt. Das Engagement des 46 Jahre alten Gelsenkircheners, der bereits in Dortmund, Leverkusen und Frankfurt als Bundesligatrainer arbeitete, würde die Berliner etwas kosten – angeblich 250 000 Euro Ablöse. Skibbe soll in Berlin einen Vertrag bis 2014 erhalten. Herthas Manager Michael Preetz hat einen möglichen Wechsel von Skibbe nach Berlin zunächst noch nicht bestätigt.

Auch mit Bayer Leverkusen wurde Skibbe in Verbindung gebracht, der Klub bestreitet allerdings ein Interesse am Engagement seines ehemaligen Trainers. Bayers Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser sagte dem Tagesspiegel, er sei zwar mit Michael Skibbe gut befreundet, aber: „Wir haben mit Robin Dutt unseren Wunschtrainer, wir machen uns da keine Gedanken.“

Herthas Geschäftsführer Ingo Schiller und Geschäftsstellenleiter Thomas Herrich haben in Istanbul mit Skibbe verhandelt.

In Berlin dagegen haben sie es sich sicher bis vor Kurzem nicht erträumt, dass Rainer Widmayer das Team im Pokal gegen Kaiserslautern als Cheftrainer betreuen würde. Der Schwabe leitete am Montag das Training bei Hertha erstmals als Hauptverantwortlicher, dabei galt er schon unter Babbel als der heimliche Chef in Sachen Trainingsmethodik und Spieltaktik. In der Außendarstellung ist der zurückhaltende Schwabe allerdings Novize: Nach der Entlassung von Armin Veh wurde Widmayer im November 2008 zwar Trainer des VfB Stuttgart, war aber doch nur Assistent von Teamchef Markus Babbel, mit dem er im Dezember 2009 entlassen wurde. Babbel, nun im Besitz der erforderlichen Fußballlehrer-Lizenz, nahm Widmayer im Sommer 2010 als Kotrainer mit nach Berlin.

Der 44 Jahre alte Widmayer gilt nicht zuletzt aufgrund seiner langen Zusammenarbeit als ein enger Vertrauter Babbels. Mehr wollte Widmayer laut eigener Aussage bei Hertha auch nicht sein. Er sei eher der Mann für Trainingsarbeit und Taktik. „Viele beneiden mich in Deutschland um diesen guten Job bei Hertha“, hat er vor der Saison im Trainingslager von Bad Waltersdorf gesagt. Aufgrund der Nähe zu Babbel überrascht Herthas Entscheidung, den Kotrainer als Interimstrainer auf die Bank zu setzen. Laut „Kicker“ bestätigte Widmayer dem Magazin die Aussagen von Babbel, dass er Manager Preetz schon Mitte November davon informiert habe, Hertha BSC zum Saisonende verlassen zu wollen.

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