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Sport: Hertha BSC - Borussia Dortmund: Ein Kandidat für eine Prämie

Ein starker Gegner, das war in dieser Saison stets ein Problem für Hertha BSC. Ob Bayern München, Schalke 04 oder Bayer Leverkusen, immer konnte die Mannschaft von Trainer Jürgen Röber nicht gewinnen.

Ein starker Gegner, das war in dieser Saison stets ein Problem für Hertha BSC. Ob Bayern München, Schalke 04 oder Bayer Leverkusen, immer konnte die Mannschaft von Trainer Jürgen Röber nicht gewinnen. Seit gestern Abend aber hat sich dieses Problem für Hertha BSC erledigt. Die Berliner schlugen Borussia Dortmund 1:0 (0:0) und rückten bis auf drei Punkte an den Spitzenreiter Schalke 04 heran. Ab der 75. Minute hatte Hertha in Unterzahl gespielt.

Zum Thema Online Spezial: Hertha BSC Nicht erst seit der Niederlage des FC Bayern am Nachmittag gegen Schalke 04 war klar: Der Sieger der abendlichen Partie im Berliner Olympiastadion durfte sich im Meisterschaftskampf noch gute Chancen ausrechnen. Allerdings sprach die Statistik gegen die Mannschaft von Trainer Jürgen Röber. Seit dem Wiederaufstieg der Hertha 1997 in die Bundesliga konnten die Berliner erst einmal gegen Borussia Dortmund gewinnen.

Beide Teams führten das Spitzenspiel giftig, hektisch und sehr hart. Schon in der ersten Minute stritten sich Herthas Verteidiger Kostas Konstantinidis und der Dortmunder Lars Ricken an der Außenlinie. Der Grieche sah nach einer Viertelstunde wegen einem Tritt in die Wade von Tomas Rosicky die Gelbe Karte, Pal Dardai holte sich wenig später seine fünftes Gelb. Schiedsrichter Hermann Albrecht holte sich die beiden Mannschaftskapitäne zu sich, um das Spiel zu entschärfen. Doch die erste Halbzeit endete wie sie begonnen hatte. Herthas Ali Daei und der Dortmunder Verteidiger Jürgen Kohler gerieten sich nach einem Zweikampf an der Seitenlinie in die Haare. 52 000 Zuschauer pfiffen, denn ein Spitzenspiel hatten sie sich anders vorgestellt. "Der Schiedsrichter hat eine schwere Aufgabe", resümierte Hertha-Manager Dieter Hoeneß zur Pause.

Die beste Chance des ersten Durchgangs besaß der Alex Alves, der nach einem Doppelpaß mit Ali Daei den Ball knapp am rechten Pfosten vorbei trat (19.). Daei durfte für Michael Preetz beginnen, denn Herthas erfolgreichster Torschütze dieser Spielzeit musste wegen einer Grippe passen. Für den kranken Spielführer übernahm Marko Rehmer die Kapitänsbinde. Ausgerechnet der Spieler, den Trainer Jürgen Röber in der vergangenen Woche wegen eines Fehler abstrafen wollte.

Ob der Übungsleiter auch für Jolly Sverisson eine Strafe parat hält? Der Isländer köpfelte nämlich einen Freistoß freistehend vor dem Dortmunder Jens Lehmann am Tor vorbei (21.). Zumal er es kurz nach der Pause wiederholte. Alleine vor Lehmann setzte er zum isländischen Flugkopfball an - und traf nur die Oberkante der Latte. Bezeichnend, dass ein Verteidiger die besten Chancen besaß, denn in beiden Teams dominierten die Abwehrreihen. Die beste Dortmunder Chance hatte Lars Ricken freistehend im Fünfmeterraum. Doch er traf den Ball nur mit dem Schienbein, und Gabor Kiraly lenkte den Ball zur Ecke (31.).

Nach der Pause kümmerten sich die Berliner intensiver um den Spielaufbau. Und kamen verdient zum Führungstreffer. Sebastian Deisler flankte von der rechten Außenbahn und in der Mitte stand - Marko Rehmer. Er stieg hoch und setzte den Ball per Kopf zum 1:0 ins Tor (65.). Ein schöner Treffer. Bekommt der Nationalspieler nun eine Prämie?

Trainer Röber tauschte Alex Alves für Josip Simunic aus, womit er die Abwehr stärken wollte, aber bei den Zuschauern Pfiffe erntete. Wenig später erwies sich seine Maßnahme als richtig. In der 75. Minute sah Dardai eine zweifelhafte Gelb-Rote Karte. Doch es war wie in der vergangenen Woche: Dortmund gewinnt in Überzahl nicht.

Klaus Rocca

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