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Sport: Hertha BSC: Familienstreit

Seine Frau wolle mit ihm zurück nach Bochum, in ihr gemeinsames Haus, und er, Dariusz Wosz, gehorche seiner Frau. Das schrieb kürzlich eine Boulevardzeitung.

Seine Frau wolle mit ihm zurück nach Bochum, in ihr gemeinsames Haus, und er, Dariusz Wosz, gehorche seiner Frau. Das schrieb kürzlich eine Boulevardzeitung. "Ob ich nach Bochum zurückgehe, entscheide ich selbst. Wir hatten deswegen auch schon einen kleinen Familienstreit", sagt Wosz. Dennoch - am Donnerstag wird Wosz nach Bochum fahren und sondieren, was so geht. Dort, wo er bei seinem Abgang vom VfL-Präsidenten Altegoer als "Schmierlapp" bezeichnet wurde und wo inzwischen die Zweitklassigkeit eingekehrt ist.

Wosz ist bei Hertha BSC noch unter Vertrag. Doch er weiß, dass er beim Berliner Fußball-Bundesligisten auf seiner Stammposition nur zweite Wahl ist, hinter Sebastian Deisler. "Dafür bin ich mir zu schade", grantelt Wosz. "Ich möchte nicht so behandelt werden wie Bryan Roy." Der hatte über Jahre auf der Bank gesessen und hat Berlin längst den Rücken gekehrt.

Zum Thema Saisonrückblick: Das Hertha-Konzentrat bei Tagesspiegel Online Das würde Wosz, 32 Jahre alt, am Abend seiner Karriere auch gern machen. Nur: Wie so oft droht es am Geld zu scheitern. "Ohne Ablösesumme und passend in unser Gehaltsgefüge könnte er ein Thema sein", meint Bochums Sportdirektor Heinz Knüwe. Was so viel heißt wie: Er ist eben doch kein Thema. Denn wie soll ein Zweitligist eine Ablösesumme von 4 Millionen Mark und ein Jahressalär von geschätzt 2 Millionen Mark zahlen? Angeblich hat Herthas Manager Dieter Hoeneß die Ablöse auf 2,5 Millionen Mark gesenkt, doch das will oder kann Hoeneß nicht bestätigen: "Alles Spekulationen." Im Übrigen habe es aus Bochum bislang noch "keine konkrete Anfrage" gegeben.

Wosz weiß, dass seine Chancen, den nun ungeliebten Verein verlassen zu können, schlecht stehen, selbst wenn er bereit ist, finanzielle Abstriche zu machen. So sagt er denn auch: "Am Montag werde ich auf dem Hanns-Braun-Sportfeld beim ersten Training für die neue Saison dabei sein." So wie Ali Daei und Piotr Reiss. Auch die wollen weg. Doch keiner will sie haben.

Es könnte sein, dass Hertha in der kommenden Saison einige unzufriedene Angestellte hat.

Klaus Rocca

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