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Allergie, Leistungsabfall - und dann? Adrian Ramos freut sich, dass sein Kollege Ronny derzeit so quietschfidel ist.

© dpa

Hertha BSC gegen Köln: Was tun, wenn Ronny fehlt?

Noch ist unklar, wie es Hertha in der Bundesliga ergehen würde, sollte Ronny einmal ausfallen. Und wie würden die Berliner ihn dann ersetzen? Im Auswärtsspiel beim 1. FC Köln könnten sie das testen.

Es gibt ja durchaus Spötter, die witzeln, Ronny leide unter einer Allergie gegen Trainingsschweiß oder sogar unter einer Allagui. Das ist natürlich Blödsinn. Was Teile der Berliner Öffentlichkeit in dieser Woche beschäftigte, war eine Pollenallergie, die zu einem Ausschlag beim Mittelfeldspieler führte. Nun muss nicht gleich der Notstand bei Hertha BSC ausgerufen werden, nach einer kurzen Pause trainiert der Brasilianer seit Mittwoch wieder normal mit und am Sonntag fehlt er beim 1. FC Köln ohnehin mit einer Gelbsperre, ebenso wie Peter Pekarik.

„Ronny geht es gut, der Doktor hat die Allergie mit Medikamenten im Griff“, beruhigte Trainer Jos Luhukay besorgte Nachfrager. Der Spielmacher sei sogar „unglaublich getrieben, einen erfolgreichen Saisonabschluss zu feiern und die Topscorerliste anzuführen“, wenn er beim letzten Heimspiel kommende Woche gegen Cottbus wieder mitspielen kann. Die Berliner können in Köln Meister werden, mit 75 Punkten ligaweite und vereinseigene Punkterekorde aufstellen, „das ist auch noch einmal ein Anreiz“.

Sonst geht es nicht um viel für Hertha gegen die Kölner, die noch auf den Relegationsplatz hoffen. Es wäre die Gelegenheit, den Ernstfall für nächste Saison zu üben. Denn noch ist unklar, wie es Hertha ergeht, sollte Ronny in der Bundesliga einmal ausfallen, mit einer Allergie oder aus anderen Gründen, oder nicht mehr die Form dieser Saison erreichen. Wie könnten die Berliner ihn dann ersetzen?

„Ich habe auch nach dem Aufstieg nicht begonnen zu experimentieren“, widerspricht Luhukay einem Versuchsaufbau in Köln. „Dafür haben wir eine lange Vorbereitung auf die nächste Saison, in der ich Ronnys Konkurrenten testen kann.“ Aber unter Punktspielbedingungen ohne Ergebnisdruck geht es eben nur jetzt. Auf jeden Fall will Luhukay in Köln beim 4-2-3-1-System bleiben. Als er einmal, in Dresden, auf ein 4-4-2 ohne offensiven Mittelfeldmann umstellte, gab es gleich die einzige Rückrundenniederlage.

Der wahrscheinlichste Ronny-Vertreter wäre Änis Ben-Hatira. „Das ist meine Lieblingsposition, dort fühle ich mich am wohlsten“, sagt der Außenbahnspieler. Die Rolle hinter den Spitzen wurde ihm einst in Aussicht gestellt, als er seinen Vertrag nach dem Abstieg verlängerte. Als Ronny selbiges tat, nannte Luhukay sogleich Hany Mukhtar als Backup für die kommende Saison. „Er ist noch jung, aber er hat die Position im letzten halben Jahr bei der U23 verstärkt gespielt“, sagt Luhukay. Sieben Mal wechselte Luhukay den 18-Jährigen ein, seit diesem Jahr spielt er nur noch bei der zweiten Mannschaft. Technisch ist er den meisten Amateurspielern weit überlegen, den Profis aber körperlich noch unterlegen. Ob er Ronny ersetzen könnte, ließe sich nun testen. Alternativen wären auch Defensivmann Peer Kluge – oder Sandro Wagner. Der Mittelstürmer als Spielgestalter, das ist kein weiterer Witz spöttelnder Beobachter, sondern eine Variante, die Luhukay selbst ins Spiel bringt.

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