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Herthas neuer Stürmer Salomon Kalou tut sich noch schwer, um Bindung zu seinen neuen Mitspielern zu bekommen.

© dpa

Hertha BSC heute Abend beim SC Freiburg: Nach einem Punkt aus drei Spielen: Zeit zum Siegen

Fußball-Bundesligist Hertha BSC will sich am heutigen Freitag beim SC Freiburg (20.30 Uhr) das erste Erfolgserlebnis verschaffen. Dabei helfen könnte auch Zugang Salomon Kalou, der gute Chancen auf einen Platz in der Startelf besitzt.

Jos Luhukay wippte unentschlossen auf seinem Stuhl, dann sprach er etwas an, wonach niemand gefragt hatte. Nämlich, dass das mit dem Zuspätkommen von Spielern die Mannschaft allein und intern regele. Dafür gebe es eine Mannschaftskasse, er wisse nicht mal, was so der Preis ist für ein Zuspätkommen, sagte Herthas Trainer einen Tag vor dem Auswärtsspiel beim SC Freiburg. Und überhaupt seien das nur Nebengeräusche, von denen er sich nicht ablenken lasse. „Wir möchten jetzt den Weg nach oben einschlagen und uns das erste Erfolgserlebnis holen.“

Zeit wird es. Denn irgendwie sind nicht nur einzelne Spieler zuletzt etwas spät dran gewesen wie Valentin Stocker, Roy Beerens, John Heitinga und Salomon Kalou, sondern die gesamte Mannschaft hat ziemlich getrödelt beim Einsammeln von Punkten. Vor dem vierten Spieltag steht der Berliner Bundesligist mit fast leeren Händen da.

Die personelle Situation bei Hertha hat sich beruhigt

„Wir wollen jetzt unser erstes Spiel gewinnen“, sagte Luhukay, dessen Zickigkeit nach dem zurückliegenden 1:3 daheim gegen Mainz der üblichen Souveränität gewichen ist. Die personelle Situation habe sich beruhigt, bis auf die vier Langzeitverletzten konnte Luhukay mit 21 Feldspielern vernünftig arbeiten. „Der Kader ist gut, er ist qualitativ stärker als vor einem Jahr, nur wollen wir das jetzt auch bestätigt sehen.“

Hertha ist schwach in die Spielzeit gestartet, insbesondere der pomadige Auftritt gegen Mainz erinnerte an die rumpelige Rückrunde, die nur deshalb nicht weiter ins Gewicht fiel, weil die Hinserie so überaus erfolgreich war. Hertha zeigte damals ein gut erkennbares Spielsystem mit hoher Laufbereitschaft und ziemlich viel Spielfreude. Von diesem Fußball ist Hertha seit Monaten entfernt, weshalb der Druck auf die handelnden Personen zunimmt. „Wir kriegen derzeit genug Kritik von außen, aber ich werde nach drei Spielen meine Philosophie nicht umwerfen“, sagte Luhukay. Er habe eine klare Vorstellung, wie Hertha zum Erfolg komme und die Mannschaft wisse, was sie besser machen muss. „Ich bin mir sicher, dass wir das gemeinsam als Team hinbekommen.“

Bisher fehlt dem Team von Hertha eine verlässliche Achse

Zunächst muss die Laufbereitschaft zwingend steigen. Betrug die Mannschaftslaufleistung im Vorjahr 120 Kilometer im Schnitt, so sind es derzeit nur 112. Gerade für die Berliner, die immer dann gut waren, wenn sie großen physischen Aufwand betrieben, sind solche Parameter alarmierend. Die konditionelle und körperliche Basis der Mannschaft sei gut, sagte Luhukay, „was uns im Moment fehlt, ist ein Erfolgserlebnis“.

Das ist nur dann möglich, wenn der Trainer schleunigst eine stabile und belastbare Formation findet. Bisher fehlt dem Team eine verlässliche Achse, die der Mannschaft Halt und Richtung gibt. Bisher probierte Luhukay zu viel aus bei der personellen Besetzung der Innenverteidigung und dem zentralen Mittelfeld. Die Mannschaft wirkte nicht austariert und war daher anfällig für Gegentore.

„Wir schauen jetzt nach vorn“, sagte Jos Luhukay. John Heitinga, Hajime Hosogai und Genki Haraguchi dürften wieder ins Team zurückrotieren. Auch Salomon Kalou besitze gute Chancen auf einen Platz in der Startelf für Freiburg, wenngleich der 29 Jahre alte Stürmer sich schwer tue, um Bindung zu seinen neuen Mitspielern zu bekommen. Den richtigen Zeitpunkt dafür aber bestimmt das Leben, nicht die Uhr.

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