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Berlin, Land des Lächelns: Neuzugang Hajime Hosogai (rechts) verfolgt Herthas 2:0-Sieg gegen Krakau neben Ronny.

© dpa

Hertha BSC: Hosogai erhöht die Konkurrenz

Neuzugang Hajime Hosogai vergrößert bei Hertha BSC den Konkurrenzkampf im defensiven Mittelfeld – selbst ein 18-Jähriger macht sich Hoffnung.

Jos Luhukay geriet ins Schwärmen. „Er macht bisher einen starken Eindruck“, sagte der Trainer von Hertha BSC über seinen neuen defensiven Mittelfeldspieler. „Offensiv ist er sehr stark, aber auch gegen den Ball sehr griffig.“ Dabei ist Hany Mukhtar von Haus aus eher für das Offensive zuständig. Doch im Testspiel zuletzt gegen RB Leipzig probierte Luhukay den 18-Jährigen vor der Abwehr aus. „Für seine Entwicklung ist es wichtig, nicht nur auf einer Position, sondern flexibel einsetzbar zu sein.“

Der Durchbruch winkt dem Nachwuchsmann aber eher nicht im defensiven Mittelfeld. Denn dort ist der Konkurrenzkampf so groß wie auf fast keiner anderen Position in Herthas Kader. Am Montag ist schließlich auch noch Hajime Hosogai hinzugekommen. Der Japaner hatte nach dem Confederations Cup noch drei Wochen Sonderurlaub. Als vierter und letzter Neuzugang stieg der 27-Jährige ins Training ein. „Er ist auf dem Platz sehr unangenehm, aggressiv im Defensiv- und Zweikampfverhalten“, lobte Luhukay im Vereins-TV Hosogai, den er noch aus Augsburger Tagen kennt. „Im Ballbesitz verfügt er über eine hohe Handlungsschnelligkeit, Spielübersicht und einen guten Pass.“ Vor allem habe er ein Auge für die Tiefe. Das ist Luhukay besonders wichtig für die neue Saison, dass seine Mittelfeldspieler nach Ballgewinn schnell erkennen, welcher Mitspieler wo in Richtung Gegners Tor durchstartet.

Diese Fähigkeit war Hertha gut eine Million Euro an Bayer Leverkusen wert, in Raten zwar, aber Ablöse zahlte Hertha sonst für keinen Neuen. Hosogai kann auch als Außenverteidiger agieren, aber Luhukay lässt keinen Zweifel, dass er den Mann mit der Rückennummer 7 künftig als Sechser sieht, also in der Rolle vor der Abwehr. Der Japaner, der sich in der Öffentlichkeit noch kaum traut, Deutsch zu sprechen, sieht in der Zentrale die besten Perspektiven, sich für die WM 2014 zu empfehlen.

Bei Herthas erstem Sommertestspiel gegen einen Erstligisten, das die Berliner am Dienstag gegen Wislau Krakau nach Toren von Nico Schulz und Sebastian Langkamp 2:0 (2:0) gewannen, schaute er im Amateurstadion in zivil zu. Hosogai muss drei Wochen Trainingsrückstand aufholen. „Konditionell-körperlich machte ich mir die wenigsten Sorgen“, sagte Luhukay, „der Junge investiert unheimlich viel.“

Schon in Augsburg habe er erlebt, wie Hosogai nach dem Training Extrarunden lief. Dem Trainer musste er versprechen, sich zumindest in den letzten zwei Tagen vor Spielen zu schonen. Sobald Hosogai fit ist, wird die Konkurrenz im Mittelfeld interessant. „Mit Peter Niemeyer, Fabian Lustenberger und Hajime Hosogai haben wir drei Spieler, die sich für eine Position empfehlen müssen“, sagt Luhukay. „Wenn wir mit zwei Sechsern spielen, hat einer mehr die Möglichkeit, in die erste Elf zu rutschen.“ Dabei hat Peer Kluge den anderen Kandidaten voraus, dass er im Gegensatz zu den eher kontrollierenden Spielern als Schalterspieler, so drückt es Luhukay aus, die Offensive ankurbeln kann. Lustenberger könnte weiter Abwehrchef spielen, diese Möglichkeit schließt Luhukay nicht aus. Dafür könnte auch Lewan Kobiaschwili vor der Abwehr spielen, selbst Ronny. Für Talente wie Mukhtar ist es da besser, sie bleiben flexibel, um zu Einsätzen zu kommen.

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