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Bis zum Schluss unter Dampf: Jos Luhukay.

© dpa

Hertha BSC im Zweitliga-Schlussspurt: Noch vier Spiele bis zur Schale

Nach dem der direkte Wiederaufstieg in die Fußball-Bundesliga gesichert ist, will Trainer Jos Luhukay nun mit Hertha BSC auch Zweitligameister werden.

Es war ein unübliches Bild, das sich einem am Mittwoch im Hinterland des Olympiastadions bot. Jos Luhukay, der Fußballtrainer von Hertha BSC, bat seine Spieler, es sich auf dem Trainingsplatz gemütlich zu machen. Sie gehorchten und setzten sich brav und im Kreis auf den Rasen. Luhukay blieb als Einziger stehen, was den hübschen Nebeneffekt hatte, dass der Holländer mal von oben herab in die Augen seiner Spieler schauen konnte. Der 49-Jährige wollte seiner Mannschaft ein paar Worte mit auf den kommenden Weg geben, nachdem doch das große Ziel Wiederaufstieg in die Bundesliga erreicht ist. 20 Minuten dauerte die kleine Ansprache.

„Ich sage es ganz ehrlich“, sagte Luhukay hinterher: „Unser Ziel ist erreicht, die ganz große Spannung ist raus.“ Bereits am 30. Spieltag der Saison, also am vergangenen Sonntag, hatte seine Mannschaft den Aufstieg in die Bundesliga perfekt gemacht. Könnte eigentlich Feierabend sein, aber es stehen noch vier Begegnungen aus. Beginnend am Sonntag mit dem Spiel in Hamburg beim FC St. Pauli.

Hertha hat eigentlich nicht viel zu gewinnen – zu verlieren allerdings auch nicht. Doch eine „Die Luft ist raus“-Stimmung“ möchte Luhukay gar nicht erst aufkommen lassen. „Ich weiß, dass es nicht ganz einfach ist, dafür die Motivation zu finden. Aber wir sind Sportler. Wir nehmen jedes Spiel ernst.“

Luhukay packt seine Mannschaft bei der Ehre. Man habe sich in dieser Spielzeit eine Menge Respekt und Anerkennung verdient. Das wolle man nicht leichtfertig verspielen. Außerdem gebe es da noch das Ziel, nun auch als Zweitligameister durchs Ziel zu laufen. Die Zweitligameisterschaft hat zwar eine fragwürdige Bedeutung, schön sei es trotzdem. Vor allem für Luhukay, der als Trainer schon einige Male in die Bundesliga aufgestiegen ist, aber noch nie die inzwischen dafür ausgelobte Trophäe in den Händen halten konnte. Der Aufstieg mit Borussia Mönchengladbach (2008) kam dafür zu früh. Das radkappenähnliche Gebilde ersetzte erst ab 2009 den guten alten Wimpel, den der Saisonsieger in der Zweiten Liga sonst erhalten hat. Und 2011 stieg Luhukay mit dem FC Augsburg nur als Zweitligazweiter auf – hinter Hertha.

Sei’s drum. Mindestens zwei der ausstehenden vier Spiele werden wohl vor ausverkauften Rängen stattfinden, mutmaßt Luhukay. „Wir können uns freuen, auf St. Pauli vor einem engagierten Publikum zu spielen“, sagt der Trainer. In Heimspielen würden die Hamburger von ihrem Anhang zu starken Leistungen getrieben. Doch Luhukay denkt dabei auch an das zweite noch ausstehende Auswärtsspiel am 12. Mai in Köln. Für den FC könnte es ja noch darum gehen, den Relegationsplatz zu erreichen.

Blieben die beiden Heimspiele am 3. Mai gegen Aue und am 19. Mai gegen Cottbus. Für Hertha gehe es dabei darum, als ein in den Heimspielen ungeschlagener Aufsteiger die Saison zu beenden. „Vor allem im letzten Heimspiel der Saison geht es um die Ehre“, sagt Luhukay. Er möchte, dass sich seine Mannschaft gebührend beim Anhang bedankt. Am besten als Meister mit Schale und einem schönen Spiel.

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