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Sport: Hertha BSC: Neuer Schriftzug, alte Handschrift

Derzeit ist man bei Hertha BSC über jeden froh, der sich nicht kopfschüttelnd abwendet, so wie die übrig gebliebenen Fans nach dem jüngsten sportlichen Offenbarungseid. Das Telekommunikationsunternehmen Arcor wird als neuer Partner des Vereins das Sponsoring seiner Tochtergesellschaft Otelo weiterführen.

Derzeit ist man bei Hertha BSC über jeden froh, der sich nicht kopfschüttelnd abwendet, so wie die übrig gebliebenen Fans nach dem jüngsten sportlichen Offenbarungseid. Das Telekommunikationsunternehmen Arcor wird als neuer Partner des Vereins das Sponsoring seiner Tochtergesellschaft Otelo weiterführen. Diese wurde vor einigen Wochen vom Markt genommen, weshalb einige Zeit Unklarheit herrschte, wer, in welchen Umfang und ob überhaupt jemand den vertraglichen Verpflichtungen des Trikotsponsors nachkommt. Herthas Manager Dieter Hoeneß und Arcor-Vorstand Klaus Thiemann erklärten unisono, dass Laufzeit (bis Mitte 2003) und Umfang der jährlichen Zuwendungen (rund 12 Millionen Mark) Gültigkeit behalten. Am kommenden Sonnabend wird der neue Schriftzug auf den Trikots zu sehen sein. Dann kommt der 1. FC Köln ins Olympiastadion, und dann geht es für die Berliner darum, "sich freizustrampeln", sagt Hoeneß.

Das ist bitter nötig, denn Hertha hat sich in eine Situation gebracht, die alles andere als dazu angetan ist, Freunde zu gewinnen. "Die Atmosphäre im Stadion ist im Moment bedenklich. Das beste Rezept dagegen ist sicher guter Fußball. Aber bei dem Weg aus der Misere, müssen auch mal Rückschläge verziehen werden", sagt Mannschaftskapitän Michael Preetz. In einem offenen Brief hat sich die Mannschaft nun an die Fans gewandt und um Solidarität gebeten.

"Gegen Köln müssen wir drei Punkte machen - egal wie", sagt Hoeneß, dessen "egal wie" nicht vermuten lässt, dass guter Fußball zu sehen sein wird. Eine hoffnungmachende Nachricht gibt es dann doch. Alex Alves wird nicht spielen. Der Brasilianer, der eine Rot-Sperre abzusitzen hat, hatte sich im Bemühen um Krisenbewältigung großzügig zurückgehalten. Und dann fügt er noch an: "Nicht die Aufstellung gegen Köln ist entscheidend, sondern die Einstellung." Wenn ein Manager eines Vereins die Einstellung einfordern muss, sagt das alles. Derzeit ist es schwer, Fan von Hertha BSC zu sein - nicht nur weil die Fans jetzt auch noch die falschen Trikots tragen. Auf Grund fehlender "Produktionsvorläufe" sieht sich Ausrüster Nike außerstande, Fan-Trikots mit dem neuen Schriftzügen "zeitnah" bereitzustellen. Immerhin soll es die Otelo-Trikots jetzt billiger geben. "Have a nice day", ist Arcors Motto - das sagt sich so leicht.

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