zum Hauptinhalt

Sport: Hertha BSC: Noch ein Hammer

Jürgen Röber hatte die Lacher auf seiner Seite. "So viel ist klar: Michael Hartmann und die beiden Sturmspitzen können spielen", sagte er gestern auf der Pressekonferenz.

Jürgen Röber hatte die Lacher auf seiner Seite. "So viel ist klar: Michael Hartmann und die beiden Sturmspitzen können spielen", sagte er gestern auf der Pressekonferenz. Um später einzuräumen, dass auch andere fit sind und natürlich auch spielen können. Doch ein wenig kam schon rüber, dass Herthas Trainer vor dem morgigen Fußball-Bundesligaspiel gegen FC Schalke 04 (15.30 Uhr, Olympiastadion) beträchtliche Sorgen hat. Was Röber nicht zu Wehklagen veranlasste. Dann müssten die anderen eben zeigen, was sie können. Recht so.

Vor versammelter Journalistenschar hatten Röber und Manager Dieter Hoeneß zuvor weidlich die Gelegenheit genutzt, auf die Werbetrommel zu schlagen. Für Hoeneß wird das Duell mit den Schalkern "ein Hammer", ist es "das Spiel der Woche", für Röber gar "das Spiel des Jahres". Wie viele Spiele des Jahres hatten wir eigentlich schon? Dabei hätte es des Trommelns eigentlich gar nicht bedurft: Im Vorverkauf wurden bereits 40 000 Karten abgesetzt, mehr als je zuvor in dieser Saison. Bekanntlich fasst die Baustelle Olympiastadion zurzeit nur 15 000 Zuschauer mehr. Wenn Hoeneß eine ausverkaufte Arena erwartet, dann ist das unter den gegebenen Umständen so hoch gegriffen sicher nicht.

Vorfreude also allenthalben. Wären da nicht besagte personelle Engpässe. Sicher ist: Marko Rehmer und Dick van Burik sind nicht dabei. Rehmer fehlte auch in Kopenhagen beim Länderspiel. Dass dort Dariusz Wosz noch auflief, überraschte nicht nur Röber, "sondern wohl auch Darek selbst" (Röber). Mit Wosz hatte Röber noch am Montag gesprochen und gehört, dieser wolle in Kopenhagen lediglich ein wenig mittrainieren. Aus der Tatsache, dass es dann doch zum Einsatz reichte, schließt Röber auf Woszs Verwendbarkeit auch morgen. Fit ist im Übrigen auch wieder Andreas Schmidt.

Nicht fit sind neben Rehmer und van Burik auch Sebastian Deisler und Stefan Beinlich, die für Kopenhagen auch absagen mussten. Deisler bekam gegen sein Fieber Infusionen, konnte gestern nicht mittrainieren, Beinlich laboriert noch an seiner Fußverletzung. Röber: "Wenn er sich jetzt nicht bis zum Spiel durchbeißt, wird es mit ihm bis zur Winterpause wohl nichts mehr." Mag sein, nur: Beißt er sich jetzt durch und belastet sich, kann Beinlich vielleicht am Dienstag gegen Inter Mailand nicht mitmachen. Wie betont man bei Hertha immer wieder: Die Bundesligaspiele haben Priorität. Dennoch gilt es abzuwägen. Das wird auch Beinlich tun.

cc

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false