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Hertha BSC: Preetz wirft sich vor Hoeneß

Michael Preetz, der bereits als Nachfolger des in die Kritik geratenen Managers Dieter Hoeneß gehandelt worden war, wünscht sich wieder Ruhe bei der Hertha. Um an Geld zu kommen, will der Klub indes "Genussscheine" verkaufen.

Berlin - Ex-Nationalspieler Michael Preetz hat ein Ende der Kampagne gegen Hertha-Manager Dieter Hoeneß gefordert. Hoeneß war nach der Trennung von Cheftrainer Falko Götz und der 0:1-Heimpleite gegen Borussia Dortmund von Fans und Teilen der Medien als Hauptverantwortlicher für den Negativtrend beim Berliner Bundesligisten ausgemacht worden. "Es geht hier nicht um Personen. Es geht einzig und allein um Hertha BSC. Wir müssen schnellstens für Ruhe sorgen, damit wir die Saison anständig zu Ende bringen können", sagte Preetz als Leiter der Lizenzspieler-Abteilung in der "B.Z.". Hertha ist mit 38 Punkten noch nicht von allen Abstiegssorgen befreit.

Preetz selbst war in den vergangenen Tagen immer wieder Teil öffentlicher Spekulationen, die sich um eine Neustrukturierung der Führungsetage beim Hauptstadt-Club rankten. Der einstige Bundesliga-Torjäger, bei den Hertha-Fans noch immer sehr beliebt und seit langem als designierter Nachfolger von Hoeneß gehandelt, könnte schon jetzt mehr in die vordere Reihe rücken. Auf der jüngsten Tagung des Beteiligungsausschusses, dem Aufsichtsrat, Präsidium und vier von der Mitgliederversammlung gewählte Vertreter angehören, soll aber die Personalie Manager "mit keinem Wort" behandelt worden sein, erfuhr die "Berliner Zeitung". Hoeneß hatte trotz einer schweren Erkältung dem Gremium die Planungen für die kommende Saison vorgestellt.

"Genussscheine" sollen Kassen füllen

Auf der Tagung zu Wochenbeginn wurde mit der Einführung von so genannten "Genussscheinen" ein neuer Versuch der Finanzbeschaffung vorgestellt. Wie die "Berliner Morgenpost" berichtet, sollen die Verhandlungen mit einem Investor über die Ausgabe dieser speziellen Form von Wertpapieren unmittelbar vor dem Abschluss stehen. Der Käufer der Genussscheine erwirbt ein Anrecht auf die Ausschüttung des Bilanzgewinns der Hertha-Aktiengesellschaft, hat aber keinerlei Stimmrechte im Verein. Geplant soll der Verkauf von Genussscheinen im Wert von 25 Millionen Euro sein, die auf sieben Jahre befristet sind. Eine Bestätigung wollte der Verein aber nicht geben. Auf der nächsten Mitgliederversammlung am 14. Mai will Hertha Auskunft über den Stand des Abbaus der Schulden geben, die zuletzt mit 46 Millionen Euro beziffert worden waren.

Hertha braucht neue Finanzquellen auch für mögliche Neueinkäufe für die kommende Saison. Denn in dem bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) eingereichten Etat von rund 62 Millionen Euro für die kommende Spielzeit sind für Transfers null Euro eingeplant. Doch nach der unbefriedigenden Saison 2006/07 sieht die sportliche Leitung zwei oder drei Verstärkungen als unbedingt nötig an, zumal Spielmacher Yildiray Bastürk vor dem Wechsel zum Liga-Konkurrenten VfB Stuttgart steht. Der Vertrag des türkischen Nationalspielers bei Hertha läuft mit Saisonende aus. (tso/dpa)

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