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Ob sie schon gegen Wolfsburg wieder jubeln? Hertha-Trainer Pal Dardai muss abwägen, was das Richtige ist für Weiser (l.) und Kalou.

© dpa

Hertha BSC: Risiko oder Sicherheit bei Kalou und Weiser?

Hertha BSC hofft auf die Rückkehr von Salomon Kalou und Mitchell Weiser - aber nicht um jeden Preis.

Ein Hauch von Sommer lag am Dienstag über dem Schenckendorffplatz, was weniger auf die Temperaturen zurückzuführen war als auf das Trainingsprogramm, das die Fußballer von Hertha BSC absolvierten. Trainer Pal Dardai hatte seinem Fitnesscoach Henrik Kuchno die Verantwortung überlassen, und der hatte sich ein schönes Zirkeltraining mit Hürden, Gummibändern und Medizinbällen einfallen lassen. Mit solchen kleinen Grausamkeiten hat Kuchno die Spieler zuletzt im Juli malträtiert, im Trainingslager in Bad Saarow. Geschadet hat es ihnen nicht. „Das war genau das Richtige nach zwei Tagen Pause“, sagte Dardai nun am Dienstag. „Damit die Spieler gleich wach sind und wieder Spannung aufbauen.“

Mitchell Weiser und Salomon Kalou blieben diese Strapazen noch erspart. Sie haben beim 0:2 in Stuttgart, Herthas erster Niederlage nach acht Spielen, gefehlt, beide wegen Muskelverletzungen. Am Dienstag standen sie wieder auf dem Platz, absolvierten ein individuelles Programm aus Gymnastik und Laufen und durften nach einer Stunde zurück in die Kabine.

Ihre Rückkehr ins Team, schon zum Heimspiel gegen Wolfsburg am Samstag, würde Hertha ohne Frage guttun. Weiser ist der beste Vorbereiter der Berliner in dieser Saison, Kalou der beste Torschütze. In Stuttgart fehlten ihre Schnelligkeit, ihr Zug zum Tor und auch ihre individuelle Klasse. Trotzdem ist Dardai hin- und hergerissen. Einerseits würde er beide am liebsten so schnell wie möglich wieder in der Mannschaft sehen; andererseits will er nicht riskieren, dass beide länger ausfallen, weil sie zu früh wieder angefangen haben.

„Ich habe keine Lust, jemanden zu früh zu belasten“, sagte der Ungar mit Blick auf Kalou. „Dann haben wir statt einer Zehn-Tages-Verletzung plötzlich einen Ausfall von zwei Monaten.“ Bei Weiser kommt hinzu, dass die Oberschenkelzerrung für ihn die erste Muskelverletzung überhaupt ist und dass ihm die Erfahrung fehlt, die Verletzung richtig einzuschätzen. Der 21-jährige Rechtsverteidiger hat nach dem leichten Training am Dienstag gesagt, dass er am liebsten schon am nächsten Tag wieder mit der Mannschaft trainieren wolle. Pal Dardai ist noch nicht ganz sicher, ob er ihm diesen Wunsch erfüllen wird. „Hektik brauchen wir nicht“, sagt er.

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