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Er braucht keine Streicheleinheiten. Vedad Ibisevic muss zwei Spiele aussetzten.

© dpa/Rumphorst

Hertha BSC: Stumpfe Spitze

Hertha BSC hat einen Fachkräftemangel im Angriff. Nach der Sperre von Vedad Ibisevic ruhen nun die Hoffnungen auf Salomon Kalou.

Vedad Ibisevic hatte ziemlich gute Laune, als er am Dienstag den Trainingsplatz betrat. Jedenfalls gemessen daran, dass sein dienstlicher Ausflug am eigentlich dienstfreien Montag nach Frankfurt am Main so ergebnislos endete. Herthas Stürmer, der nach seinem Feldverweis im Spiel gegen Schalke 04 Mitte Oktober vom Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) für vier Spiele gesperrt worden war, wollte seine Strafe vermindert sehen. Doch nach der mündlichen Einspruchs-Verhandlung wurde das Strafmaß bestätigt. Mit der Bewertung des Fouls als rohes Spiel sei das Sportgericht dem Spieler bereits entgegengekommen, erläuterte der DFB-Sportgerichtsvorsitzende Hans Lorenz. „Man hätte die Aktion auch als Tätlichkeit werten können, zumal der Ball schon weit weg war.“ Hinzu käme, dass Ibisevic seit 2010 bereits vier Platzverweise kassiert habe.

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Demnach muss Herthas Trainer Pal Dardai auf den 31 Jahre alten Bosnier also doch noch in den Spielen in Hannover am kommenden Freitag und gegen Hoffenheim am 22. November im Olympiastadion verzichten. Insofern wäre es nur wünschenswert, wenn Salomon Kalou sich rechtzeitig spielfähig melden würde. Der ivorische Stürmer hatte sich im zurückliegenden Spiel gegen Mönchengladbach (1:4) eine Risswunde am Kopf und eine leichte Gehirnerschütterung zugezogen, der 30-Jährige trainierte gestern individuell. Am Mittwoch soll er wieder ins Mannschaftstraining einsteigen, um am Freitag auflaufen zu können. Sonst würde es ziemlich mau aussehen um den Angriff der Berliner. Mit einer Wunderheilung der langzeitverletzten Stürmer Julian Schieber und Sami Allagui ist natürlich nicht zu rechnen.

Trainer Dardai sagt, es gebe noch genug Spieler, die Tore schießen könnten

Alles kein Problem für Dardai. Es klang ein wenig trotzig, als er sagte, in der Mannschaft gebe es genügend Spieler, die Tore machen können. Doch das ist bestenfalls die halbe Wahrheit. Unstrittig ist, dass Hertha in der Doppelspitze Ibisevic/Kalou über ein gefährliches Drohpotenzial verfügt. Dieses Duo erzielte acht der 14 Hertha-Tore. Der Japaner Genki Haraguchi, der in allen elf Saisonspielen zum Einsatz kam und alternativ in die Sturmspitze geschoben wird, erzielte erst einen Treffer. Er ist bestenfalls eine Behelfs-Variante. Valentin Stocker, der über eine viel höhere Abschlussqualität verfügt, befindet sich dafür seit einigen Wochen in einem Formtief. Die restlichen offensiven Mittelfeldspieler strahlen allesamt zu wenig Torgefahr aus, auch wenn sie wie im Fall Vladimir Daridas relativ häufig in Abschlussposition kommen.

„Ich hatte den Jungs zwei Tage frei gegeben, damit sie den Kopf mal freibekommen“, sagte Dardai am Dienstag. Eine große Analyse der 1:4-Niederlage gegen Mönchengladbach erfolgte nicht mehr. In der Nachbereitung der höchsten Saisonniederlage setzte Dardai auf aktives Verdrängen. Er wolle seine Spieler nicht verunsichern. Man habe am Dienstag über die Woche und die gemeinsamen Ziele für das Spiel gegen Hannover gesprochen, erzählte der Trainer. Und er habe seine Mannschaft an ihre Stärken erinnert, sagte Dardai: „Wir müssen wieder so spielen, wir wir das bis zum Gladbach-Spiel getan haben.“

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