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Fokussiert: Herthas Trainer Pal Dardai

© imago

Hertha BSC vor dem Spiel bei Borussia Dortmund: Herthas frischer Geist

Für das Spiel in Dortmund kämpft Herthas Trainer Pal Dardai gegen mentale Müdigkeit seiner Spieler an. Beim BVB soll die Mannschaft auch endlich wieder punkten.

Pal Dardai ist so eine Art Arbeitsfresser. Und das mal im besten Sinne. Schon als Spieler zeichnete ihn seine positive Einstellung zur Schinderei aus, was ganz hervorragend zu seinem beruflichen Kerngeschäft als defensiver Mittelfeldspieler passte, wo Einsatzbereitschaft, Kampfeswille und Leidenschaft gefragt waren. Dardai konnte sich nie auf Talent oder Begabung verlassen. Er war mehr ein An- und Zupacker. Und so funktioniert er auch als Trainer von Hertha BSC. Er will Fleiß und Mühe und Einsatz sehen. Jeden Tag.

Und doch gibt es Tage, da muss Dardai erkennen, dass „da etwas fehlt“. Zu Wochenbeginn habe er eine „mentale Müdigkeit“ bei seinem Personal ausgemacht. „Wir müssen sehen, wie wir sie rauskriegen. Heute sah es im Training schon besser aus“, sagte Dardai gestern.

Dardai: "Wollen punktemäßig zulegen"

Die beiden zurückliegenden Bundesligaspiele gegen Bayern München (0:1) und Mönchengladbach (1:2) haben nicht nur physisch Kraft gekostet, sondern auch mental Lücken gerissen. In beiden mit hohem Aufwand betriebenen Spielen hat sich gezeigt, dass Hertha auch gegen Mannschaften der gehobenen Gesellschaft mithalten kann, auch wenn am Ende zwei knappe Niederlagen standen. „Diese Spiele haben Kraft gekostet“, sagte Dardai. Ein Erfolgserlebnis hätte geholfen, so aber müsse er sein Team für die drei Schlussakte dieser Spielzeit noch einmal reanimieren. „Gegen eine Mannschaft wie Dortmund brauchen wir geistige Frische und mentale Stärke, sonst wird es schwer“, sagte Dardai.

Die Mannschaft sei leistungsmäßig in der Spur, „jetzt wollen wir auch wieder punktemäßig zulegen“, sagte Michael Preetz. Herthas Manager will ein paar „gute Gründe“ ausgemacht haben, weshalb das Berliner Fußballunternehmen optimistisch nach Dortmund reisen kann. „Wir sind konkurrenzfähig mit solchen Mannschaften, und wir haben gute Erinnerungen im Gepäck.“ Gemeint sind die Ergebnisse der jüngeren Vergangenheit. Drei der fünf zurückliegenden Duelle mit den Dortmundern konnten die Berliner für sich entscheiden, darunter die beiden letzten Auswärtsspiele im September 2011 und im Dezember 2013, die jeweils 2:1 endeten. Zudem ist das Hinspiel der laufenden Saison in Berlin im vorigen Dezember (1:0) gewonnen worden.

Beim BVB vor ausverkauftem Haus

Diese Ergebnisse kenne er, auch wenn sie vor seiner Zeit als Trainer erzielt wurden. „Es ist möglich, in Dortmund zu punkten oder gar zu gewinnen. Aber das wird schwer“, sagte Dardai.

Für Herthas Trainer ist der BVB nach wie vor ein Spitzenteam, auch wenn sein Spiel nicht mehr diese Wucht und Dynamik auszeichnet. Das Dortmunder Stadion wird am Samstag (15.30 Uhr) mit 80 667 Zuschauern ausverkauft sein, zum 14. Mal in dieser Saison. „Was damals war, davon leben wir nicht mehr“, sagte Dardai. Entscheidend sei, „dass wir dieses Mal die Köpfe frei kriegen und noch einmal alle Kräfte mobilisieren“. Oder wie es der defensive Mittelfeldspieler Per Skjelbred formulierte und sich dabei wie der frühere Spieler Dardai anhörte: „Wir werden kämpfen wie Löwen und Hyänen.“

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