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Niklas Stark (re.) wird wohl gegen den 1. FC Köln von Beginn an auflaufen.

© dpa

Hertha BSC vs. 1. FC Köln: Niklas Stark: Ein Versprechen für die Zukunft

Gegen den 1. FC Köln könnte der 20 Jahre alte Niklas Stark sein Startelfdebüt für Hertha BSC geben. Der Innenverteidiger profitiert dabei auch vom Verletzungspech anderer.

Für Niklas Stark geht es Schlag auf Schlag. Fixer als gedacht wird der Mann der Zukunft von der Gegenwart eingeholt. Wenn Hertha BSC am Dienstagabend den 1. FC Köln empfängt (20 Uhr), wird der 20-Jährige sehr wahrscheinlich in der Startelf stehen. Es wäre sein dritter Einsatz, dabei ist er noch nicht mal richtig in Berlin angekommen.

Es ist ja nicht so, dass sich der 20-Jährige nicht was ausgerechnet hätte bei seinem Vereinswechsel. Im Gegenteil. Das war einer der ausschlaggebenden Gründe, weshalb er nicht zu interessierter Bundesligakonkurrenz, sondern nach Berlin gewechselt ist. In den vergangenen zwei Jahren hat Stark regelmäßig beim 1. FC Nürnberg gekickt. Trotzdem wollte er bei seinem Wechsel – wenngleich eine Klasse höher – nicht auf der Reservebank versauern.

Dardai blickt nach vorne

Bei Hertha, das wusste der talentierte Verteidiger, hat er auf seiner Lieblingsposition in der Innenverteidigung nur zwei gestandene Spezialkräfte (Sebastian Langkamp, John Anthony Brooks) sowie eine angelernte Kraft (Mittelfeldspieler Fabian Lustenberger) vor sich. Da kann immer mal schnell etwas passieren. Und das tat es ja auch. Brooks ist seit Tagen angeschlagen und am vergangenen Samstag musste auch Langkamp ausgewechselt werden. Stark musste ran und erledigte seinen Job gut, auch wenn Hertha am Ende 0:2 beim Vizemeister verlor.

Sebastian Langkamp hat sich eine Teilruptur des Außenbandes im rechten Knöchel zugezogen und wird Hertha ein paar Wochen fehlen. Da auch Torwart Thomas Kraft mit einer Schlüsselbein- und Rippenprellung ausfällt – er wird von Rune Jarstein ersetzt – kommt es in der Defensive zu Umstellungen.

„Ich habe in beide Spieler großes Vertrauen“, sagte Pal Dardai. Herthas Trainer mochte die länger werdende Ausfallliste nicht weiter beklagen, sondern richtete den Blick voraus. „Köln ist ein Gegner, gegen den man zu Hause gewinnen kann“, sagte der Ungar. Allerdings ließ er Respekt vor den Leistungen der Mannschaft von Trainer Peter Stöger durchklingen. „Sie spielen taktisch sehr diszipliniert und clever.“ Drei der fünf Saisonspiele haben die Rheinländer gewonnen, sie haben zehn Punkte auf dem Konto und stehen als Tabellenfünfter sechs Plätze vor den Berlinern.

Ausfälle durchkreuzen Strategie

„Wir sind gut in die Saison gestartet, aber gegen Köln brauchen wir einen Sieg“, sagte Vedad Ibisevic. Man wisse ja, wie schnell das kippen kann. Hinter dem Stürmer-Neuzugang liegt sogar noch eine kürzere Eingewöhnungszeit. Er war erst kurz vor Transferende von Stuttgart nach Berlin gewechselt. Aber anders als Stark ist Ibisevic mit seinen 31 Jahren erfahren, dafür fehlte ihm beim VfB Spielrhythmus. Gegen Wolfsburg stand er das erste Mal in der Startelf der Berliner und musste – anders als geplant – durchspielen.

Die Ausfälle von Langkamp und Kraft durchkreuzten Dardais Vorhaben, in der zweiten Halbzeit in Salomon Kalou einen frischen Stürmer für Ibisevic zu bringen. Ähnliches hatte Dardai auch im Fall Tolga Cigercis vor, der nach langer Ausfallzeit im Mittelfeld auflief.

„Ich werde bei beiden Spielern genau hinsehen, wie sie die Belastungen wegstecken“, sagte Dardai. Im Zweifelsfall stünden frische Spieler wie Kalou für den Angriff sowie Alexander Baumjohann für die Zentrale zur Verfügung. Nur in der Innenverteidigung dürfe nichts mehr passieren, da fehlten Alternativen. Auch deshalb trainierten gestern die beiden Nachwuchsspieler Yanni Regäsel und Nico Beyer bei den Profis mit. Doch erst mal erhält Niklas Stark die Chance, sich zu präsentieren.

Drei Millionen Euro hat sich Hertha die Dienste des deutschen U-21-Nationalspielers kosten lassen. „Für sein Alter ist er körperlich und mental sehr weit“, sagte Dardai über Stark. Ihm fehle nur Erfahrung. Aber die macht er gerade Schlag auf Schlag.

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