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Sport: Hertha BSC vs. Werder Bremen: Wie ein Spitzenreiter

Die Tabellenführung tut Hertha BSC offensichtlich gut. Im "wichtigsten Saisonspiel überhaupt", wie Trainer Jürgen Röber im Vorfeld gesagt hatte, zeigten die Berliner eine beeindruckende Leistung.

Die Tabellenführung tut Hertha BSC offensichtlich gut. Im "wichtigsten Saisonspiel überhaupt", wie Trainer Jürgen Röber im Vorfeld gesagt hatte, zeigten die Berliner eine beeindruckende Leistung. Das 4:1 (2:0) über Werder Bremen genügte, um auch in der kommenden Woche an der Spitze der Ersten Fußball-Bundesliga zu stehen. Für Jürgen Röber kommen nun ganz ungewohnte Probleme zu. Er muss die Euphorie dämpfen, die nach dem fünften Sieg in Folge im Umfeld aufzukommen droht.

40 000 Zuschauer wollten den Spitzenreiter auf der Baustelle Olympiastadion sehen. Die Verantwortlichen der Berliner hatten zwar auf mehr gehofft, aber womöglich war der Auftritt im Pokal beim VfL Wolfsburg einer besseren Zuschauerzahl abträglich. 1:3 hatte Hertha verloren, und das Kapitel DFB-Pokal für diese Saison abgeschlossen. Dass der Klub in der Bundesliga ganz andere Ambitionen hegt, bewies er in den ersten 12 Minuten gegen Werder Bremen.

Den Abschluss dieser ansehnlichen Anfangsperiode der Berliner bildete der Capoeira von Alex Alves. Der Brasilianer feiert mit dieser Mischung aus einem Tanz und Kampfsport seine Tore. Doch der Reihe nach. Hertha kam mit Schwung aus der Kabine. Auf dem Höhepunkt der Anfangsoffensive lief Darius Wosz links bis zur Grundlinie und bediente Marko Rehmer. Der Nationalspieler legte wiederum klug zurück auf Alex Alves. Dieser ließ sich die Gelegenheit zu seinem vierten Saisontreffer nicht entgehen. Mit links drosch er den Ball aus elf Metern unter die Latte. Hertha führte völlig verdient nach zwölf Minuten.

Trainer Jürgen Röber wartete in seiner Anfangsformation mit einer kleinen Überraschung auf. Kostas Konstantinidis rückte in den Abwehrverbund, während Marko Rehmer sich im Mittelfeld auf der rechten Seite tummelte. Rene Tretschok musste zunächst auf der Bank Platz nehmen. Seine Stunde schlug erst zwei Minuten vor der Pause, als Dariusz Wosz nach einem unglücklichen Zusammenprall aus dem Spiel ausgewechselt werden musste. Der kleine Mittelfeldspieler hatte erst am Donnerstag nach seiner Gesäßmuskelzerrung das Training wieder aufgenommen. Nun fiel Wosz ausgerechnet auf die verletzte Stelle und musste humpelnd den Platz verlassen.

Während sich Tretschok an der Seitenlinie noch die Schuhe band, spielte sich Alex Alves noch mehr in den Mittelpunkt. Der Stürmer schlug im Mittelfeld einen Haken, dann einen zweiten und bediente schließlich Stefan Beinlich. Nun benötigte es noch eine schöne Hereingabe auf Michael Preetz, der in der Mitte lauerte, und es stand 2:0 (44.). Preetz hatte lediglich seinen Schuh in die Flanke halten müssen.

Bremen brachte auch weiterhin nichts Vernünftiges zu Wege. Bezeichnenderweise bekam Herthas Torhüter Gabor Kiraly in der 55. Minute die erste Gelegenheit sich auszuzeichnen. Dabei war es Manndecker van Burick, der den Ball gefährlich auf das eigene Tor abgefälscht hatte. Ansonsten aber stand die Abwehr um Libero Andreas Schmidt sicher. Beim einzigen Gegentreffer musste ein zweifelhafter Elfmeter (71.) herhalten. Rehmer soll Rade Bogdanovic zu Boden gezogen haben, Claudio Pizarro traf für die schwachen Gäste.

Ansonsten ging es munter in die Richtung des Bremer Tores. Schon kurz nach dem Seitenwechsel flitzte Alex Alves auf der linken Seite mit dem Ball davon und bediente Michael Preetz mit einem feinen Pass. Der Stürmer legte sich das Spielgerät noch zehn Meter vor und schlenzte es dann gefühlvoll über den herausstürzenden Bremer Torwart Frank Rost ins Tor.

Alves hatte aber auch seine schwachen Szenen. Neben eigensinnigen Dribblings fiel der brasilianische Techniker in der 75. Minute auf, als er nach einem Alleingang über 45 Meter den Ball nicht im Tor unterbringen konnte. Den Schlusspunkt aber setzte Stefan Beinlich mit seinem wunderschönen Treffer zum 4:1. Ein Haken genügte dem Nationalspieler, um zwei Bremer aussteigen zu lassen. Allein vor Rost hatte Beinlich noch den Mut zu einem letzten Schlenker und schob den Ball ins Tor. Hertha BSC ging aus dem Spiel, so wie der Klub hineingegangen ist: als Spitzenreiter.

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