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Sport: Hertha BSC: "Weichei"-Liste wird kürzer

Kürzlich, nach dem Training, rief Michael Preetz, wohl eher scherzhaft: "Weichei". Gemeint war ein Journalist.

Kürzlich, nach dem Training, rief Michael Preetz, wohl eher scherzhaft: "Weichei". Gemeint war ein Journalist. Der, von einem Muskelfaserriss betroffen, humpelte von dannen.

Wäre man böse, könnte man im Lager der Bundesliga-Fußballer von Hertha BSC in den letzten Wochen mehrere Weicheier orten. Sie sind es natürlich nicht. Aber wenn für die Partie in Frankfurt gleich sechs Spieler wegen Verletzungen oder Erkrankungen ausfallen, dann gibt das doch zu bedenken. Liegt es ganz einfach an den großen Belastungen, die Nationalmannschaftsarzt Kindermann immer wieder als "unverantwortlich" bezeichnet? "Wenn wir fünf Spiele an zwölf Tagen bestreiten, dann schlaucht das schon ganz erheblich", kommentiert Hertha-Trainer Jürgen Röber. Und bei dem hohen Krankenstand geriete man auch mit der Rotation schnell an die Grenzen. Vermutungen, verletzte Spieler würden sich zu schnell zurückmelden, weil sie Sorge um ihren Platz haben, weist Röber zurück: "Da ist die Gefahr viel zu groß, langfristig auszufallen."

Manager Dieter Hoeneß verweist darauf, dass Hertha in der Vorsaison noch ärger gebeutelt war. "Da hatten wir noch die Belastung durch die Champions League. Das hat dem Kader noch weit stärker zugesetzt", so Hoeneß. Für ihn resultiert die grundsätzlich gestiegene Verletzungsgefahr aus den enormen Belastungen auf internationaler Ebene, dem höheren Tempo und der größeren Athletik. Hoeneß verweist darauf, dass Klubs wie Schalke 04 und der 1. FC Köln, die international nicht gefordert werden und deren Verletztenstand sehr niedrig ist, in der Bundesliga nicht von ungefähr weit vorn stehen.

Übrigens: Herthas Verletztenliste wird langsam kürzer. Rekonvaleszenten sind noch Alex Alves und Stefan Beinlich (Röber: "Sie steigen am Sonntag wieder ins Mannschaftstraining ein") sowie Piotr Reiss, leichte Blessuren haben Kostas Konstantinidis und Pal Dardai. Dagegen sind Dariusz Wosz und Sebastian Deisler wieder fit.

Wieder im Kader ist auch Ali Daei, zurückgekehrt von Länderspielen mit dem Iran. Doch am Sonnabend (15.30 Uhr, Olympiastadion) wird er im Spiel gegen den SC Freiburg auf der Bank sitzen. Röber bietet wieder Eyjölfur Sverrisson neben Michel Preetz auf. Röber: "Die beiden haben in Frankfurt gut harmoniert." Über Daeis Reaktion ist nichts bekannt.

cc

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