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Trotz dem Abstieg bleibt Peter Niemeyer bis 2016 bei Hertha BSC.

© dapd

Hertha BSC: Wird Peter Niemeyer Herthas neuer Kapitän?

Hertha BSC wird holländisch - zumindest beim Training. Das gefällt Peter Niemeyer, der jetzt als Kandidat für das Kapitänsamt gehandelt wird.

Bei Peter Niemeyer werden Erinnerungen wach. Vor einigen Jahren war er einmal mit Twente Enschede in einem Trainingslager, am Hotel gab es nur einen Rasenplatz und der musste mit den Gästen von Alemannia Aachen geteilt werden. „Ich dachte: Wie soll das denn gehen, sollen wir uns abwechseln?“, sagt der defensive Mittelfeldmann, heute bei Hertha BSC beschäftigt, und lächelt. „Die waren nicht ein Mal auf dem Platz, sondern sind die ganze Zeit gelaufen.“ Die Niederländer hatten viel Zeit und Raum, um fußballerisch zu arbeiten.

Die Anekdote erzählt er, um zu illustrieren, wie der neue Trainer Jos Luhukay trainiert: mehr Ball als Beine im Mittelpunkt, die holländische Schule eben. „Wir haben einen Plan und den ziehen wir durch, das ist ganz wichtig“, schwärmt Niemeyer.

Wenn es um den Plan für das Kapitänsamt in der kommenden Zweitligasaison geht, ziehen sich alle Beteiligten eher zurück. Luhukay will darüber erst nach der Rückkehr aus dem Trainingslager in Stegersbach entscheiden. Und auch Niemeyer sagt: „Ich brauche die Binde nicht. Ich sage auch so meine Meinung in der Kabine und auf dem Platz.“

Das hört man. Im Abstiegskampf kamen die lautesten Schlachtrufe von Niemeyer, in Österreich ist es seine Stimme, die über den Trainingsplatz hallt. „Kommt Jungs!“, feuert er immer wieder an, speziell die vielen jungen Spieler.

Die Neuzugänge bei Hertha BSC

„Teamgeist ist wichtig, dafür stehe ich, sonst wäre ich nicht authentisch“, sagt Niemeyer. Denn Gruppengefühl braucht es, das hat er in zwei Jahren Berlin gelernt. „Beim Aufstieg hatten wir eine gute Truppe beisammen, im vergangenen Jahr war es nicht mehr so, auch wegen vieler Störfeuer.“ Das Abstiegsjahr möchte er am liebsten vergessen. Nach einer Bedenkzeit im Urlaub entschied er sich dennoch, seinen Vertrag bis 2016 zu verlängern. „Ich habe mir hier etwas aufgebaut“, sagt der 28-Jährige.

Das Kapitänsamt wäre die faktische Anerkennung dafür. Es gibt zwar auch andere Kandidaten: In den Testspielen wechselte er sich mit Peer Kluge und Fabian Lustenberger beim Bindetragen ab. Aber auf Kluges Chancen angesprochen, antwortet Luhukay: „Er ist ein Neuzugang.“ Und Lustenberger sucht nach langer Verletzung bisher vergeblich seine Form. Niemeyer ist etabliert, erfahren, sicherer Stammspieler und daher Favorit. „Ein guter Typ“, sagt der Trainer vielsagend. Einer, den er auch als Innenverteidiger testete. „Eher als Plan B“, sagt Luhukay, ihm fehlten zuletzt viele Verteidiger. Seit Dienstag einer mehr: Christoph Janker flog zurück nach Berlin, ihm bereiten die Adduktoren wieder Probleme, Ausfallzeit ungewiss. Ein weiterer Spieler könnte gleich in Österreich bleiben: Austria Wien hat wegen Stürmer Marco Djuricin angefragt. Ein junger Spieler weniger, bei dem Niemeyer lautstark den Teamgeist beschwören kann – ob nun mit oder ohne Binde.

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