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0:3 in Augsburg: Hertha verliert auch mit Rehhagel

Noch hat der Otto-Effekt nicht gewirkt. Hertha verliert in Augsburg mit 0:3 und steht zum ersten Mal in dieser Saison auf dem Relegationsplatz.

Der Daumen war schon in der ersten Spielminute oben. Herthas Pierre-Michel Lasogga wollte mit dieser Geste anzeigen, das der weite Pass in seine Richtung gut gewesen sei. Dass er nicht an den Ball kam, spielte nur eine untergeordnete Rolle. Es ging um die richtige Einstellung der Mannschaft im ersten Spiel unter Trainer Otto Rehhagel, die Lasogga symbolisieren wollte. Am Ende waren Daumen und Kopf unten. Die Berliner verloren beim Abstiegskonkurrenten FC Augsburg 0:3 (0:0), wurden von den Augsburgern in der Tabelle überholt und stehen nun auf dem Relegationsplatz. Hertha BSC hat nun alle sechs Spiele in der Rückrunde verloren.

Lasogga stand im Gegensatz zur vorherigen Woche in der Startelf, neben Adrian Ramos war er der zweite gelernte Stürmer bei Hertha. So offensiv, wie es sich anhört, spielten die Berliner aber nicht. Ramos trieb sich zunächst auf der linken Seite herum, wo er weitgehend wirkungslos blieb. Überhaupt taten sich die Berliner schwer im Spielaufbau, Raffael wurde im Mittelfeld eng gedeckt und hatte nicht viel Zugriff auf das Spiel. Dennoch hatte der Brasilianer nach zehn Minuten die beste Chance der Berliner des gesamten Spiels, als er sich im Strafraum der Augsburger drehte und Torhüter Simon Jentzsch überwand. Paul Verhaegh rettete aber noch vor der Linie.

Danach erspielte sich Augsburg langsam die Oberhand. Wenn man das überhaupt so ausdrücken kann, denn fußballerisch zeigten beide Mannschaften wenig bis gar nichts, das Wort Abstiegskampf beschreibt ihre Bemühungen treffend. Es war noch keine halbe Stunde vergangen, als auch die Augsburger ihre ersten Möglichkeiten hatten. Thorsten Oehrl und Ja-Cheol Koo scheiterten aber. Außer einer Unsicherheit von Jentzsch ereignete sich bis zum Wechsel nichts Aufregendes mehr.

Kurz nach der Pause wechselte Rehhagel dann Nikita Rukavytsya für Peter Niemeyer ein. Ramos rückte in die Spitze, von mehr Offensive war aber nichts zu sehen. Vielmehr schienen die Berliner durch die Hereinnahme des Außenbahnspielers für den zentralen Mittelfeldmann Niemeyer verunsichert. Die Augsburger zeigten den nötigen Einsatz und Thorsten Oehrl entschied nach einer Stunde das Spiel mit zwei Toren innerhalb von zwei Minuten. Beide Male wurde er schön von Koo freigespielt, die Abwehr der Berliner hielt respektvoll Abstand. Auch nach dem Rückstand war das spielerische Defizit bei Hertha mehr als deutlich zu erkennen.

Rehhagels Einwechslung des defensiven Alfredo Morales für Patrick Ebert war auch nicht als Signal für eine Aufholjagd vor den 29.123 Zuschauern nun zum allergrößten Teil feiernden Zuschauern zu verstehen. Später kam noch Tunay Torun für Raffael. Der Einzige, der im allzu leicht ausrechenbaren Spiel von Hertha etwas hätte bewegen können, hatte eine schwache Leistung gezeigt. Bei den Berlinern ging gar nicht mehr, in den letzten zwanzig Spielminuten brachten sie keinen vielversprechenden Angriff mehr zustande. Höhepunkte der Schlussphase waren die Auswechslung des zweifachen Torschützen Oehrl und das 3:0 in der letzten Minute durch den eingewechselten Marcel Ndjeng. Es war der höchste Saisonsieg der Augsburger, die jetzt auf einem Nichtabstiegsplatz stehen. Die Berliner werden einen solchen in der Verfassung vom Samstag nicht erreichen.

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