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Bier statt Schale. Peter Niemeyer will zumindest noch einmal auf dem Platz stehen.

© Ulmer

Hertha und die Meisterschale: Zum Saisonfinale wollen alle dabei sein

Wenn alles gut läuft, kann Hertha BSC schon an diesem Spieltag die Zweitligameisterschaft perfekt machen. Kapitän Peter Niemeyer hofft zumindest noch auf einen Einsatz im Saisonfinale.

Peter Niemeyer ist am Tag der Arbeit erstmals wieder nahezu vollumfänglich seinem Beruf nachgegangen. Der Kapitän von Hertha BSC nahm nach seiner Gehirnerschütterung wieder am Mannschaftstraining teil, mit einer Einschränkung allerdings: Kopfbälle sind noch tabu. Deshalb ist ein Einsatz Niemeyers am Freitag (18 Uhr, live bei Sky) im Heimspiel gegen Erzgebirge Aue keine Option; selbst für das Auswärtsspiel am Sonntag kommender Woche beim 1. FC Köln sei seine Rückkehr noch nicht realistisch, sagt Herthas Trainer Jos Luhukay. Als letzte Möglichkeit, in dieser Saison noch richtig Fußball zu spielen, bleibt Niemeyer nur das Finale am 19. Mai gegen Energie Cottbus, wenn der Berliner Zweitligist aller Voraussicht nach die Meisterschale überreicht bekommt.

Die Saison ist für Hertha mehr oder weniger gelaufen, den Aufstieg hat die Mannschaft seit zwei Wochen sicher. Als letzter Höhepunkt steht aber noch das große Fest nach dem abschließenden Saisonspiel gegen Cottbus an. Niemeyer will dieses Spektakel nicht nur als unbeteiligter Zuschauer miterleben wie vor zwei Jahren, als er am letzten Spieltag gegen Augsburg wegen Krankheit fehlte. Er will unbedingt auf dem Platz stehen, wenn sein Gesundheitszustand dies zulässt. „Ohne dieses letzte Spiel würde mir etwas fehlen“, sagt Niemeyer, der dieses Mal als Kapitän die Schale in Empfang nehmen würde. „Wir wünschen Peter das“, sagt Trainer Luhukay. Niemeyer wird nicht der einzige Herthaner sein, der es auf aktive Beteiligung am letzten Saisonspiel abgesehen hat. Für Peter Pekarik, der nach seiner Verletzung wohl wieder in die Startelf zurückkehrt, Ronny und Sandro Wagner stellt sich angesichts vier Gelber Karten und einer drohenden Sperre die Frage, ob es nicht sinnvoll wäre, sich gegen Aue eine Verwarnung einzuhandeln. Sie würden dann in Köln fehlen, hätten aber die Garantie, fürs Saisonfinale zur Verfügung zu stehen.

Gegen Aue verzichtet Luhukay auf Peer Kluge und Lewan Kobiaschwili. Bei günstigem Verlauf kann Hertha schon an diesem Spieltag die Meisterschaft perfekt machen: Falls Luhukays Mannschaft gegen Aue gewinnt und der Tabellenzweite Braunschweig sein Heimspiel gegen Cottbus verliert. Dann hätte Hertha bereits sieben Punkte Vorsprung – bei nur noch sechs zu vergebenen Punkten. Allerdings spielt die Eintracht erst am Montagabend, so dass Hertha in diesem Fall im Fernsehsessel zu Titelehren käme.

In erster Linie geht es für die Berliner heute gegen Aue darum „unseren Status auf jeden Fall beizubehalten“, wie Jos Luhukay sagt. Die Berliner sind der einzige Verein aus Erster und Zweiter Liga, der noch kein Heimspiel verloren hat. Auch den Punkterekord von Hannover 96 (75 in der Saison 2001/02) kann Hertha (derzeit 69) noch übertreffen. Die ganz große Spannung aber lösen die letzten Herausforderungen einer insgesamt erfolgreichen Saison beim Publikum nicht mehr aus. Für das Heimspiel gegen Aue mit dem Debüt des früheren Hertha-Trainers Trainer Falko Götz sind erst 29.000 Karten verkauft. Der Klub rechnet optimistisch mit einem Zuspruch jenseits der 30.000. Selbst beim letzten Saisonspiel gegen Cottbus „ist nicht absehbar, dass wir das Stadion ausverkauft bekommen“, sagt Manager Michael Preetz. Sollte das Interesse noch sprunghaft steigen, würde Hertha über dem Marathontor eine Zusatztribüne für weitere 3000 Zuschauer installieren lassen. Anders als vor zwei Jahren aber scheint dafür diesmal kein Bedarf zu bestehen.

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