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Ball abgeschirmt, Führung verspielt. Adrian Ramos im Zweikampf mit Ricardo Rodriguez.

© dpa

Update

Hertha BSC - VfL Wolfsburg 1:2: Geführt und doch wieder verloren

Hertha BSC verliert auch das zweite Heimspiel im neuen Jahr - und das wie schon gegen Nürnberg trotz einer frühen 1:0-Führung. In der Tabelle verpassen es die Berliner damit, an Gegner VfL Wolfsburg vorbeizuziehen.

Immer dann, wenn Ronny im Olympiastadion kurz vor Ende eines Spiels Anlauf auf einen Freistoß nimmt, geht ein Raunen durchs Rund. Der Anhang von Hertha BSC begleitet diese Aktion meist mit der frommen Hoffnung auf einen Gewaltschuss, der irgendwie den Weg ins gegnerische Tor finden möge. Das passierte in der Vergangenheit immer mal wieder, am Sonntagabend aber sollte es eben nicht sein. Und so unterlag Hertha schließlich dem VfL Wolfsburg mit 1:2 (1:0).

Die Berliner haben damit ihr zweites Heimspiel der Rückrunde verloren und rutschen auf den achten Tabellenplatz ab. Wolfsburg dagegen klettert auf Rang fünf. „Ich hätte heute gern den Teilerfolg gehabt“, sagte Jos Luhukay hinterher. „Mit ein bisschen Glück wäre ein Unentschieden drin gewesen.“

Herthas Trainer vertraute derselben Elf, die vor einer Woche in Hamburg gewonnen hatte. Allerdings hatte er ein paar taktische Umstellungen vorgenommen. Peter Pekarik verteidigte wie gewohnt auf der rechten Seite, Johannes van den Bergh wieder auf der linken. Dafür rückte Marcel Ndjeng ins rechte Mittelfeld und ins linke Sami Allagui, der gleich zu Beginn des Spiels eine gute Chance vertändelte.

Die Wolfsburger waren längst nicht so fest im Spiel. Als sie allerdings angeführt von Kevin de Bruyne drauf und dran waren, das Spiel unter Kontrolle zu kriegen, schlug Hertha zu. Nach einer glücklichen Ballbehauptung und einiger Verwirrung im Wolfsburger Strafraum kam der emsige Per Skjelbred zum Schuss. Sein erster Versuch konnte noch geblockt werden, sein Nachschuss aber saß – 1:0. Es war der zweite Saisontreffer des Norwegers. Doch auch mit der Führung im Rücken überließen die Berliner den spielstärkeren Gästen die Initiative. Ohnehin sollten die Wolfsburger über die gesamte Spielzeit deutlich mehr Ballbesitz haben, ohne aber den Berlinern wirklich gefährlich werden zu können. Luhukays Plan lautete, die Gäste in Umschaltsituationen in Bedrängnis zu bringen.

Hertha fehlte es an Zielstrebigkeit im Abschluss

Tatsächlich waren die Berliner immer dann gut, wenn sie den Ball eroberten und Gegenangriffe einleiteten. Nur fehlte es ihnen zu oft an Zielstrebigkeit im Abschluss. So hätten Adrian Ramos und Allagui noch vor der Pause das Ergebnis erhöhen können. Erst vergab Ramos, nachdem er einen Fehlpass eines Wolfsburgers in die Füße bekam und den Ball über den Wolfsburger Torwart schlenzen wollte. Der Ball segelte über das Tor. Dann scheiterte Allagui bei seinem Versuch aus Nahdistanz. Andererseits hatten die Berliner etwas Glück, dass ein Gewaltschuss von Bas Dost genau Herthas überraschten Torwart Thomas Kraft traf. Kurz darauf lenkte Ndjeng einen gegnerischen Ball mit dem Hinterkopf gefährlich knapp über das eigene Tor.

„Das tut schon ein bisschen weh“, sagte Tolga Cigerci. Den Ausgleich der Wolfsburger zu Beginn der zweiten Halbzeit nahm Herthas Mittelfeldspieler auf seine Kappe. Nach einer Ecke stieg Innenverteidiger Robin Knoche am höchsten und erzielte mit dem Kopf das 1:1. „Das war mein Mann“, sagte Cigerci.

Eine Einzelaktion brachte die Entscheidung für Wolfsburg

Anschließend wurden die Berliner aktiver. Die beste Torchance bot sich Ramos nach einem Konter, als er mit einem perfekt getimten Pass von Cigerci bedient wurde. Doch statt das Tempo des Balls aufzunehmen, zögerte Ramos für einen Moment und ermöglichte Wolfsburgs Verteidiger Klose, den Torschuss noch zu blocken. Cigerci raufte sich die Haare.

Es ging inzwischen locker und flockig hin und her. Es war längst kein fehlerloses, aber daher auch recht unterhaltsames Spielchen, das beide Mannschaften den 40 648 Zuschauern boten. Jos Luhukay brachte Änis Ben-Hatira für Allagui, allerdings sollte der Wolfsburger Trainer mehr Glück haben mit seiner Einwechslung. Dieter Hecking hatte Daniel Caligiuri für Ivan Perisic gebracht. Und Caligiuri war es, der nach einem schönen Antritt und einem kleinen Bogen nach innen aus vollem Lauf und 18 Metern Entfernung das 2:1 erzielte.

Schließlich ging Herthas Trainer zehn Minuten vor dem Ende volles Risiko, für Skjelbred kam Ronny. Kaum, dass der Brasilianer auf dem Feld stand, ergab sich eine Freistoßsituation. Ronny Schuss verfing sich in der Mauer, landete dann aber bei Ramos, dessen Flanke Ben-Hatira aus Nahdistanz gegen die Latte köpfte.

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