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Hertha - Freiburg 2:2: Hertha BSC verspielt Führung in letzter Sekunde

Hertha BSC muss in Freiburg nach einer 2:0-Führung kurz vor Schluss den Ausgleich hinnehmen und spielt nur 2:2-Unentschieden.

Zehn Minuten vor Schluss war der Sieg dann doch noch flöten gegangen. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte hatte Peter Niemeyer für Hertha BSC das beruhigende 2:0 beim SC Freiburg erzielt, doch jetzt lag der Ball im Tor des Berliner Fußball-Bundesligisten, die Zuschauer jubelten, das passende Torjubellied wurde durch die Lautsprecherboxen gejagt, und dann entschied Schiedsrichter Markus Wingenbach urplötzlich und zunächst ohne ersichtlichen Grund den Treffer von Stefan Reisinger nicht anzuerkennen. Er hatte die vorangehende Ecke nicht freigegeben. Glück für Hertha. Aber die Freude währte nicht lange. In der fünften Minute der Nachspielzeit gelang den Freiburgern doch noch der verdiente Ausgleich zum 2:2 (0:2). Der Torschütze war wieder Reisinger, der nach einer Stunde auch schon den Anschlusstreffer erzielt hatte. Die Berliner hatten es sich selbst zuzuschreiben, dass sie den vierten Auswärtssieg dieser Saison noch aus der Hand gaben. Drei Minuten vor dem ersten 2:2 hatte Adrian Ramos die große Chance, das Spiel endgültig zu entscheiden. Ihm und seiner Mannschaft wäre das furiose Finale mit dem enttäuschenden Abschluss erspart geblieben. Nachdem Pavel Krmas den Ball unbeabsichtigt in den Lauf von Ramos geköpft hatte, lief der Kolumbianer frei auf das Freiburger Tor zu. In letzter Sekunde konnte der Freiburger Torwart Oliver Baumann ihn noch stoppen. Auch sein Kollege auf der anderen Seite, Herthas Torwart Thomas Kraft, vereitelte einige gute Freiburger Chancen. Die Gastgeber kamen nicht besonders gut ins Spiel. Der SC leistete sich viele Abspielfehler, hatte kaum Tempo in den Aktionen und wirkte im Spielaufbau unsicher. Es war dann die Abwehr der Berliner, die den Badenern zu zwei kuriosen Chancen verhalf, zweimal stand Torwart Kraft im Mittelpunkt. Beim ersten Mal holperte der Pass von Roman Hubnik an ihm vorbei Richtung langes Eck. Kraft konnte den Ball im zweiten Versuch noch unter Kontrolle bringen. Drei Minuten später gelang es ihm, Papiss Demba Cissé noch abzudrängen. Hertha hatte das Spiel bis dahin meist ohne großen Aufwand einigermaßen im Griff. Und, als Rafael ein steiler direkter Pass gelang, brachte Ramos die Berliner sogar verdient mit 1:0 in Führung gehen. Kurz darauf hatte Andre Mijatovic die Chance, auf 2:0 zu erhöhen, scheiterte aber an Baumann.

Die größte Freiburger Chance hatte Anton Putsila mit einem Schuss aus 25 Metern, den Kraft nur mit Mühe über die Latte lenken konnte. Hertha wirkte nun etwas unkonzentrierter. Kurz vor der Pause stoppte Christian Lell Cissé im Strafraum – allerdings mit unlauteren Mitteln. Herthas Verteidiger traf nur den Fuß des Senegalesen, nicht den Ball. Doch Wingenbach ließ weiterspielen. Es war das erste Mal, dass der Schiedsrichter sich den Unmut des Freiburger Publikums zuzog. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte bauten die Berliner ihre Führung sogar noch aus. Nachdem sich die Badener im eigenen Fünf-Meter-Raum nach einer Freistoßvariante der Berliner recht ungeschickt angestellt hatten, nutzte Peter Niemeyer die Verwirrung und schob den Ball über die Linie. Hertha führte 2:0. Freiburg erhöhte nach der Pause sichtbar den Druck und versuchte noch einmal alles, um über das Anschlusstor wieder Zugriff aufs Spiel zu bekommen. Mit Erfolg. Nach einer Stunde war auch für den sehr guten Hertha-Keeper Kraft nichts mehr zu machen. Der eingewechselte Stefan Reisinger ließ Patrick Ebert mit einer Rechts-Links-Kombination aussteigen und traf mit einem Schuss von der Strafraumgrenze zum 1:2. Es war der Auftakt zu einer aufregenden Schlussphase, in der Hertha lange wie der glückliche Sieger aussah, aber nicht lange genug.

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