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Da geht es lang. Jos Luhukay.

© dpa

Hertha im Trainingslager: Hubnik spielt Torjäger

Jos Luhukay staunt im Trainingslager von Bad Saarow: Anscheinend hat der Trainer von Hertha nun ein Luxusproblem in der Offensive.

An Stoßstürmern besteht bei Hertha BSC ganz sicher kein Mangel. Als Trainer Jos Luhukay seinen Kader dieser Tage beim Trainingslager in Bad Saarow als 4-2-3-1-Formation zu Trockenübungen ohne Ball über das Feld kommandierte, fanden sich auf jeder Position zwei Spieler ein. Nur die Planstelle im Sturm war mit vier Kandidaten besetzt. Und nach den Eindrücken der Trainingseinheit vom Mittwoch könnte den Vieren bald noch Konkurrenz aus dem eigenen Stall erwachsen. Bester Torschütze war nicht etwa ein gelernter Stürmer, sondern Roman Hubnik, der im Erstberuf Innenverteidiger ist. Doch der Tscheche traf in allen Variationen: nach Dribbling, per Abstauber und Distanzschuss.

„Roman ist in einer Topverfassung“, sagte Luhukay, der Trainer des Berliner Fußball-Bundesligisten. „Er hat unglaublich gute Werte und ist auch deshalb mit so auffällig.“ Schon im Testspiel am Sonntag beim FC Strausberg (6:1) war Hubnik in der Offensive der vielleicht präsenteste Herthaner und schrammte mit Kopfbällen zweimal nur denkbar knapp am Torerfolg vorbei. Man merkt, dass sich der 29-Jährige für die neue Spielzeit etwas vorgenommen hat. Hubnik hat die doch recht deutlichen Empfehlungen, sich einen neuen Arbeitgeber zu suchen, beharrlich ignoriert. Er glaubt an seine Chance bei Hertha, obwohl die Konkurrenz in der Innenverteidigung nach der Verpflichtung von Sebastian Langkamp nicht kleiner geworden ist. „Roman ist lauffreudig, unglaublich strebig“, sagt Luhukay. „Er war auch in der vorigen Saison immer ein Vorbild und total professionell.“

Total professionell, lauffreudig und strebsam präsentierte sich am Mittwoch auch Pierre-Michel Lasogga, einer der vier Stürmer in Herthas Kader, die sich um einen einzigen Platz streiten. Eigentlich hätte Lasogga am Mittwoch seinen letzten Urlaubstag genießen können, stattdessen durfte er erstmals das komplette Programm absolvieren – also auch den schönen Teil mit Ball. „Wenn der Ball dabei ist, ist sofort die Spielfreude da“, sagte Luhukay. Auch Lasogga traf mehrfach, seine beste Aktion war jedoch eine Vorlage für den unersättlichen Hubnik. Nachdem Lasogga Kapitän Peter Niemeyer an der Seitenlinie genarrt hatte, spielte er eine scharfe Hereingabe an den kurzen Pfosten, wo Hubnik den Ball ins Netz wuchtete.

„Er hat sich sehr gut in das Spiel eingefunden“, sagte Luhukay über Lasogga. Die Lust am Fußball war dem 21-Jährigen deutlich anzumerken. Auch er will in der neuen Saison wieder richtig angreifen, nachdem er in der vergangenen Spielzeit nach seinem Kreuzbandriss nur eine Nebenrolle besetzen durfte. Doch nicht nur Hubnik und Lasogga gehen die Vorbereitung mit großen Eifer an. Die gesamte Trainingseinheit war von hoher Intensität geprägt. „Alle sind sehr ehrgeizig dabei und versuchen an ihre Grenzen zu kommen“, sagte Trainer Luhuhkay. Zur Belohnung gab er der Mannschaft den Nachmittag frei.

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