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Jos Luhukay und seine Kollegen von der Trainerbank.

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Hertha schaut Fußball: Ballbesitz - was ist das?

In einem lange Zeit ungleichen Duell spielt Hertha BSC nur eine Nebenrolle. Dass sich das im zweiten Abschnitt etwas änderte, lag bei aller Tapferkeit und Moral der Berliner, vor allen am FC Bayern München.

Gut, wenn der Ball mal nicht im Spielfeld war. Denn dann war er mal nicht bei den Bayern. Etwa bei einem Abstoß vom Berliner Tor oder auch bei einem Einwurf. Dann konnten die Herthaner mal kurz Luft holen und sich orientieren. Wenn der Ball dann aber wieder im Spiel war, wurde es übel für die Berliner – jedenfalls fast immer. Dass die Bayern zur Halbzeit nur mit 2:0 führten, lag in erster Linie an deren Lässigkeit im Abschluss oder eben am Gestänge des Berliner Tores. "Nach dem frühen 0:2 habe ich gedacht, hoffentlich wird das kein Schützenfest. Wir kamen ja nicht mal an den Ball im ersten Abschnitt", sagte hinterher Herthas Trainer Jos Luhukay.

Nein, es war nicht angenehm für die Berliner, die so händeringend einen Heimsieg brauchen in diesem Jahr, aber auch dieser fünfte Versuch sollte alsbald einen Dreh kriegen, bei dem es nur noch darum ging, nicht vollends unterzugehen. Nach einer Viertelstunde hatten Toni Kroos und Mario Götze die Bayern in Front geschossen. Bis dahin hatten die Berliner nicht eine einzige Aktion am Ball gehabt. Es spielte keine Rolle, dass Herthas Trainer ein paar personelle Veränderungen vorgenommen hatte. Dass Christoph Janker den gesperrten Innenverteidiger Sebastian Langkamp ersetzte, und das mehr schlecht als recht. Oder dass Hany Mukhtar zu seinem Startelfdebüt kam, indem er Ronny ersetzte. Sie alle hatten an diesem Abend nicht den Mumm, der bayerischen Ballzirkulation in der ersten Hälfte auch nur irgendetwas entgegenzusetzen.

Dass sich das im zweiten Abschnitt etwas änderte, lag bei aller Tapferkeit und Moral der Berliner, vor allen an den Bayern. Die Mannen von Pep Guardiola schalteten ein, zwei Gänge runter und begannen ein wenig zu daddeln. Und so kamen die Berliner nach gut einer Stunde sogar zum 1:2-Anschlusstreffer. Rafinha hatte Adrian Ramos im Strafraum zu Fall gebracht, es gab Elfmeter, den Ramos verwandelte. Plötzlich wehrte sich Hertha.

Womöglich witterten sie für einen Moment, dass ihnen vielleicht noch etwas Historisches gelingen könnte. Ihre Einsatzfreude nervte die Bayern, die nun nicht mehr über den Rasen tanzten. Doch ein rasch vorgetragener Konter über Götze brachte zehn Minuten vor dem Ende durch den eingewechselten Franck Ribéry das 3:1.

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