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Jos Luhukay darf sich über eine starke Hinrunde mit Hertha freuen.

© dpa

Kommentar: Luhukay tut Hertha gut

Die Verpflichtung von Jos Luhukay als Trainer erweist sich immer mehr als Glücksgriff für Hertha BSC, meint Michael Rosentritt. Inzwischen wird der Glaube an sein Können zur Gewissheit.

Wie uneitel Jos Luhukay ist, zeigte sich am Spielfeldrand in Cottbus. Herthas Trainer überließ die beiden Polstersessel seinen Co-Trainern, er nahm den Klappstuhl. Fertig.

Der 49-jährige Niederländer, den Hertha BSC im Sommer als Trainer verpflichtete, steht für Pragmatismus. Dieser brachte den Absteiger nicht nur wieder auf Trab, sondern tut dem gesamten Verein gut. Die Überforderung und das Chaos der Führung sind nicht vergessen, aber inzwischen gibt es wieder berechtigte Hoffnung.

Der Sieg in der Lausitz zum formalen Ende der Hinrunde war der vorerst letzte noch zu erbringende Beweis dafür, dass es mit dem Aufstieg klappen kann. Die Zahlen stimmen. Nach 17 Spielen hat Hertha 36 Punkte – drei mehr als in der letzten Aufstiegssaison vor zwei Jahren. Zudem beträgt der Abstand auf Platz vier acht statt drei Punkte. Hertha hat die meisten Tore der Zweiten Liga (33) erzielt und nach Braunschweig die wenigsten Gegentore (14) kassiert. Kompliment, Herr Luhukay.

Und das alles, obwohl den Berlinern durch Verletzung und Krankheit fast eine komplette Elf prominenter Spieler fehlt. Luhukay hat diesen Umstand nie beklagt. Er nimmt das, was er hat, und macht es täglich ein Stückchen besser. Mit Fleiß, Sachverstand und Gefühl. Eine Ansammlung von Spielern, die sich anfangs selbst nicht über den Weg trauten, folgt ihrem Trainer aufs Wort.

Der Glaube an sein Können wird langsam zur Gewissheit. Die Mannschaft wirkt sicher und stabil. Und das alles sieht auch noch nach System aus. Wann konnte man das von Hertha behaupten? Ein Kissen für Luhukay!

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