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Hertha in Kaiserslautern: Strategisch gewinnen

Mit einem Sieg in am Samstag beim 1. FC Kaiserslautern kann Hertha BSC einen Konkurrenten auf Abstand halten.

Die prägendste Erfahrung, die Michael Preetz auf dem Betzenberg gemacht hat, unterscheidet sich nicht wesentlich von den Erfahrungen vieler anderer Fußballer. Preetz, inzwischen Manager von Hertha BSC, hat vor allem ein Spiel aus dem September 1998 im Sinn, als er mit dem Berliner Bundesligisten bereits 3:1 auf dem Betzenberg führte – und die Pfälzer Zuschauer am Ende ein 4:3 des 1. FC Kaiserslautern bejubelten. „Es ist auch früheren Mannschaften schon passiert, dass sie einen Vorsprung verspielt haben“, sagt Preetz.

Weil Herthas aktueller Mannschaft das zuletzt gleich dreimal hintereinander passiert ist, kommt dem Spiel am Samstag in Kaiserslautern eine große strategische Bedeutung zu. Hertha steht mit 18 Punkten und Platz zehn für einen Aufsteiger zwar vergleichsweise gut bis glänzend da – die Lage aber könnte sich mit einer Niederlage erheblich zuspitzen. Der FCK, derzeit auf dem Relegationsplatz, läge dann nur noch zwei Punkte hinter Hertha. Bei einem Sieg hingegen könnten die Berliner dem Jahresausklang relativ gelassen entgegensehen. „Wir treffen auf einen Gegner, der die letzten paar Spiele sehr schlecht war. Die müssen unbedingt“, sagt Herthas Kapitän Andre Mijatovic. „Und wir müssen bereit sein dagegenzuhalten.“

Es ist nicht das erste Mal, dass die Mannschaft partout nicht verlieren darf, um nicht in akute Not zu geraten. Bisher hat sie diese Herausforderung stets gemeistert. Selbst als Hertha vor zwei Wochen in Freiburg noch einen Zweitorevorsprung verspielte, hat die Mannschaft zumindest nicht verloren und damit die Konkurrenz auf Abstand gehalten. Die Statistik spricht ebenfalls für die Berliner. Im November 2003 haben sie zuletzt gegen Kaiserslautern verloren (2:4), da spielte Miroslav Klose noch für den FCK; in den folgenden fünf Begegnungen holten die Pfälzer nur noch einen Punkt gegen Hertha.

Andererseits liegen den Berlinern die Gegner auf Augenhöhe in dieser Saison nicht unbedingt. Von den Spielen gegen die fünf derzeit am schlechtesten platzierten Gegner – Augsburg, Freiburg, Hamburg, Nürnberg, Mainz – hat Hertha kein einziges gewonnen. Von fünfzehn möglichen Punkten holte Hertha vier. „Wichtig ist, dass wir den Fight annehmen“, sagt Trainer Markus Babbel. Die Eindrücke aus dem Training geben zu Hoffnung Anlass. Es ging in dieser Woche einigermaßen ruppig zu, Roman Hubnik musste nach einem Zweikampf mit Mike Franz sogar das Training abbrechen. Sein Einsatz in Kaiserslautern ist allerdings nicht in Gefahr. Markus Babbel hat den Eifer im Training so umschrieben: „Es war sehr viel Stimmung in den Einheiten.“ Am Samstag im Stadion dürfte es kaum anders sein.

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