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John Anthony Brooks nach dem Spiel gegen Augsburg am Samstag.

© dpa

Hertha-Manager Michael Preetz: „Werden John Anthony Brooks im Winter nicht abgeben“

Der FC Schalke 04 möchte John Anthony Brooks als Ersatz für den verletzen Benedikt Höwedes verpflichten. Doch Hertha will seinen Verteidiger derzeit nicht abgeben.

Clemens Tönnies ist ein erfolgreicher Unternehmer, ein reicher Mann und den Umgang mit den Mächtigen der Welt gewohnt. Vielleicht verleitet einen das etwas schneller dazu, es mit den Regeln, die eigentlich für alle gelten, nicht allzu genau zu nehmen. Der Aufsichtsratsvorsitzende des FC Schalke 04 hat am Samstag öffentlich zugegeben, dass sein Klub intensive Gespräche mit John Anthony Brooks von Hertha BSC führe. Schalke möchte ihn als Ersatz für den verletzten Benedikt Höwedes noch in diesem Winter verpflichten.

Doch mit den Gesprächen ist der Klub ungefähr ein Jahr zu früh dran. Brooks’ Vertrag läuft bis Sommer 2017. Laut Fifa-Regularien dürfen andere Klubs den bald 23 Jahre alten Innenverteidiger erst ein halbes Jahr zuvor kontaktieren. Dass sich kaum jemand daran hält, ist bekannt. Dass man das aber offen ausplaudert wie Tönnies, ist mindestens ungewöhnlich. Oder wie es Herthas Trainer Pal Dardai ausdrückte, „nicht ganz fair“.

Ein bisschen verwundert waren sie in Berlin schon, dass Tönnies „irgendwas vor der Kamera erzählt hat – warum auch immer“, sagte Herthas Manager Michael Preetz. „Vielleicht war es der Versuch eines Störfeuers.“ Eine offizielle Erlaubnis, schon vorfristig mit Brooks zu verhandeln, haben die Schalker bei Hertha laut Preetz jedenfalls nicht eingeholt, „zwischen den Vereinen hat es keinen Kontakt gegeben“. Zumal Herthas Manager klarstellte: „Wir geben John im Winter nicht ab.“

Brooks selbst, der sich am Sonntag ein Testspiel von Herthas Reservisten gegen Zweitligist Eintracht Braunschweig (1:1, Tor: Valentin Stocker) anschaute, wollte sich auf Anfrage nicht zu der Angelegenheit äußern.

Seit geraumer Zeit befindet sich Hertha mit ihm und seinen periodisch wechselnden Beratern in Gesprächen über eine Vertragsverlängerung. Gibt es keine Einigung, werden die Berliner den US-Nationalspieler wohl im Sommer für eine stattliche Ablöse abgeben – vielleicht nach England, vielleicht nach Wolfsburg, vielleicht zu Schalke. Zuletzt hieß es, Brooks arbeite mit Roger Wittmann zusammen, der traditionell einen guten Kontakt zum FC Schalke unterhält. „Mal sehen, ob die Wurzeln stärker sind“, sagte Dardai. „John ist ein geborener Herthaner.“

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