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Sport: Hertha soll büßen

Auf gleicher Augenhöhe lässt sich wunderbar über die gemeinsamen Probleme reden. Klaus Augenthaler und Eduard Geyer saßen auf dem Podium wie Leidensgenossen im Wartezimmer beim Zahnarzt.

Auf gleicher Augenhöhe lässt sich wunderbar über die gemeinsamen Probleme reden. Klaus Augenthaler und Eduard Geyer saßen auf dem Podium wie Leidensgenossen im Wartezimmer beim Zahnarzt. Jeder erzählt bei gegenseitigen Bekundungen des Bedauerns seine Krankheitsgeschichte und hofft, dass nicht gezogen werden muss. "Ja, ja, das kenne ich", seufzte der Nürnberger Trainer, als sein Cottbuser Kollege die mangelnde Torausbeute nach der 0:2-Niederlage im Frankenstadion beklagte. "Solche Sätze habe ich auch schon gesagt in den letzten Wochen." Geyer nickte verständnisvoll und gab einen Ausblick für Kellerkinder zum Besten, der wie ein standardisiertes Erste-Hilfe-Programm in sportlichen Notzeiten klingt. Man werde beim 15. der Liga von Spiel zu Spiel rechnen, die Tabelle beobachten und bis zum Ende der zweiten Halbserie um den Klassenerhalt kämpfen.

Zum Thema Bundesliga aktuell: Ergebnisse und Tabellen Bundesliga-Tippspiel: Das interaktive Fußball-Toto von meinberlin.de Viel Zeit zu jammern bleibt allerdings nicht. Der Terminplan mit dem nächsten Spiel gegen Hertha BSC am Dienstag gönnt den Cottbusern keine Pause. Geyer konnte sich deshalb nicht einmal mit den netten kleinen Sticheleien aus Nürnberg beschäftigen. Das Klubmagazin erschien mit dem provozierenden Titel "Geyer Sturzflug", und Augenthaler meinte vollmundig: "Wenn ich uns mit Energie vergleiche, spielen wir ja auch richtig guten Fußball." Ziemlich frech für einen Klub, der bis zum Wochenende vier Punkte hinter Energie stand und jetzt gerade viermal gewonnen hat. Gramgebeugt aber stellte Geyer fest, "dass wir hier unnötig verloren haben, wenn man sieht, wie aufgeregt die Nürnberger Abwehr war".

Zweimal vergab Marko Topic allein vor dem Tor. "Hier hätten wir unbedingt einen Punkt holen müssen", seufzte Geyer. "Uns hat vor dem Tor die Kaltschnäuzigkeit gefehlt." So viele Abspielfehler aber dürfe man nun nicht wieder machen. "Das hat uns hier vieles kaputtgemacht. Deshalb bin ich schon sehr enttäuscht." Erst als nach einer Stunde das 1:0 durch Rink fiel, "war alles vorbei", berichtete Vasile Miriuta. "Jetzt müssen wir schauen, dass wir das gegen Hertha wieder gut machen. Wir haben gut gekämpft, wir schaffen das schon." Diesem unerschütterlichen Optimismus mochte sich Sebastian Helbig nicht anschließen. "Da wird einem nach so einem Spiel himmelangst", sagte der Stürmer. "Wenn man daran denkt, dass man hier hätte fast alles klar machen können für den Klassenerhalt."

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