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Sport: Hertha testet Stürmer

Profil: kräftig, kopfballstark, gut ausgebildet

Srdjan Lakic passt genau in das Anforderungsprofil des Fußball-Bundesligisten Hertha BSC. Er ist 1,88 Meter groß und wiegt 83 Kilogramm. „Außerdem ist er schnell und macht seine Tore“, sagt Trainer Falko Götz. Lakic trainiert seit Dienstag mit der Berliner Mannschaft im Trainingslager im österreichischen Bad Waltersdorf. Auch die Ablösesumme für den 22-jährigen Kroaten dürfte den mit etwa 48 Millionen Euro verschuldeten Klub nicht vor unlösbare Aufgaben stellen. „Der Mann ist machbar“, sagt Falko Götz. Dem Vernehmen nach kostet er rund eine halbe Million Euro. Die Suche nach einem Angreifer, der Marko Pantelic in der kommenden Saison unterstützen kann, ist also beendet? Nein. „Es werden noch ein paar Stürmer ins Trainingslager kommen“, sagt Sven Kretschmer, der bei Hertha als Scout angestellt ist.

Lakic hat bis Freitag Zeit, um einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Dann ist sein Vorspiel erst einmal beendet, wahrscheinlich wird ihn sein Agent zu einem anderen Bundesligisten ins Trainingslager schicken. Schalke 04 beispielsweise trainiert ebenfalls im Süden Österreichs. Lakic verfügt bislang noch über keine Erfahrungen, die mit den Anforderungen in der Bundesliga vergleichbar sind. Deshalb will Götz den Stürmer im Training weiter beobachten, selbst wenn er „schon ein paar Videos“ gesehen hat. In der ersten kroatischen Liga gelangen Lakic in der vergangenen Saison 14 Tore für seinen Verein Kamen Ingrad Velika. In der Spielzeit davor wurde er in der zweiten Liga Kroatiens mit 31 Treffern Torschützenkönig. „Hertha ist ein großer Klub, es wäre ein Traum, hier spielen zu dürfen“, sagt Lakic.

Für die Vereine ist das Testen ohne Risiko. „Die Berater zahlen das Hotel und alles andere“, sagt Kretschmer. Bei der Europameisterschaft der unter 21-Jährigen in Portugal im Mai und Anfang Juni habe er „einige interessante Spieler beobachtet“. Kretschmer hat eine Liste angefertigt, auf der die Namen von Stürmern stehen, die für Hertha in Frage kommen. Davon wird Götz sich Profis aussuchen, die zum Probetraining eingeladen werden.

Der neue Stürmer soll kräftig, kopfballstark und technisch gut ausgebildet sein, „damit er die Bälle nach Anspielen in die Spitze halten kann, bis die Mannschaft nachgerückt ist. Jan Koller von Borussia Dortmund ist der Prototyp des Angreifers, den wir suchen“, sagt Kretschmer. Wie viel Geld Hertha investieren kann, hängt davon ab, ob Marcelinho verkauft wird. Der 31-jährige Brasilianer kam gestern Abend in Bad Waltersdorf an – neun Tage nachdem seine Mannschaft das Training in Berlin aufgenommen hatte. Über seine Zukunft will der Verein erst in den kommenden Tagen entscheiden.

Die Zukunft von Sejad Salihovic ist dagegen entschieden. Die Berliner verkauften den 21 Jahre alten offensiven Mittelfeldspieler an den Regionalligisten TSG Hoffenheim. In seinen zwei Jahren als Profi wurde Salihovic fünfmal eingesetzt.

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