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Sport: Hertha verpflichtet Polen Piotr Reiss

BERLIN .Das Gute an der blau-weißen Hertha ist, daß sich der Neue nicht auch noch an die Vereinsfarben gewöhnen muß.

BERLIN .Das Gute an der blau-weißen Hertha ist, daß sich der Neue nicht auch noch an die Vereinsfarben gewöhnen muß.Der Neue heißt Piotr Reiss, ist Pole und stürmte bisher für den (hell-)blau-weißen Eisenbahnerklub Lech Poznan.Der 26jährige Nationalspieler wurde 1998 zum Fußballer des Jahres gewählt und überzeugte Trainer Jürgen Röber beim einwöchigen Test in Berlin mit Wendigkeit und Tordrang.Der bisherige Kapitän des polnischen Tabellenzweiten ist 1,78 m groß und ist bereits am Freitag gegen den Hamburger SV spielberechtigt.Vorausgesetzt der polnische Verband erteilt rechtzeitig die Freigabe.Reiss erhält von den Berlinern die Rückennummer 22 und einen Vertrag bis zum 30.Juni 2002.

Während Hertha endlich einen Stürmer gefunden hat, hält sich im winterlichen Berlin hartnäckig ein anderes Problem.Nachdem die Tribünen des Olympiastadions immer noch vereist waren, mußte das heutige Heimspiel gegen den SC Freiburg zum zweiten Male abgesagt werden.Bereits am vergangenen Sonnabend war die Bundesliga-Partie ausgefallen.Neuer Termin ist der 15.Dezember.

Für Röber ist die Spielabsage "sehr ärgerlich".Schließlich müssen die Berliner auf das Mitwirken ihres erfolgreichsten Stürmers, Michael Preetz, verzichten.Dieser wird sich am 14.Dezember einer lange geplanten Leistenoperation in München unterziehen.Preetz soll eine ausreichende Phase des Regenerierens gegönnt werden.

Peter Schließer dagegen gönnte sich einen nächtlichen Einsatz.Um drei Uhr gestern früh waren der Verwaltungschef des Olympiastadion und seine Männer mit der Schneebeseitigung beschäftigt.Vergeblich, wie sich in den Vormittagsstunden zeigen sollte.Das Ausmaß der Vereisung in den Tribünenbereichen hätte sich im Vergleich zum Sonnabend noch einmal verschlechtert.Selbst Herthas Bereitschaft, Kosten eines salzstreuenden Räumkommandos zu übernehmen, konnte Schließer nicht erweichen."Wir bräuchten vier bis sechs Tonnen Salz, doch die können wir nur im Notfall einsetzen, also dann, wenn Zuschauer schon im Stadion sind und plötzlich Eisregen einsetzt." Das Olympiastadion befindet sich im Trinkwassereinzugsgebiet.Zuletzt war ein Notfall gegen die Bayern gegeben.Damals, am 21.November, sei eine "Absage nicht mehr möglich gewesen, "weil sich viele Zuschauer schon auf dem Weg befunden haben", sagte Schließer.

Ein mit dem Wort frostig zu umschreibenes Verhältnis pflegen derzeit der Verein und sein Angestellter Marc Arnold.Der Mittelfeldspieler, der seit der Verpflichtung von Dariusz Wosz und René Tretschock vorrangig auf der Tribüne sitzt, wird vom Karlsruher SC umworben.Sollte er, so Arnold vor einigen Wochen, keine Perspektive mehr in Berlin sehen, wolle er den Verein wechseln.Trainer Jürgen Röber hatte seinerzeit gelassen darauf reagiert und dem Tagesspiegel gesagt: "Mit einem Wosz kann Arnold natürlich nicht mithalten." Und Reiss?

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