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Sport: Herthas "Mädchen für alles", ein feiner Kerl und Gold wert

Mailand hat ihn wieder. Dort, wo Nello Di Martino einst als Jugendlicher bei Inter Mailand zwischen den Pfosten stand, feierte er nun ein Wiedersehen mit alten Freunden.

Mailand hat ihn wieder. Dort, wo Nello Di Martino einst als Jugendlicher bei Inter Mailand zwischen den Pfosten stand, feierte er nun ein Wiedersehen mit alten Freunden. Nebenbei fungierte er als Dolmetscher für Hertha, in deren Diensten er seit 28 Jahren steht. Früher als Zeugwart, heute neben Enver Maric als Torwarttrainer, daneben Quartierbeschaffer, Mädchen für alles. "Er ist", sagt Manager Dieter Hoeneß, "unser guter Geist." Und ein feiner Kerl.

Als Hertha 1971 in Mailand das Uefa-Pokal-Spiel gegen den AC bestritt, war Di Martino noch nicht verpflichtet worden. Erst einen Monat später, am 12. September, heuerte er beim Berliner Klub an. Empfehlungen gab es zur Genüge. Er hatte nicht nur für Inter gespielt, auch in Mantua und Genua. Dass er weiter viel vom Metier verstand, bewies er danach auch als Torwart bei Herthas Amateuren. Dann beendete eine Verletzung Nello Di Martinos Karriere. Doch vom Fußball kam er nicht los. Von Hertha BSC auch nicht.

Im Vorjahr allerdings beinahe. Da flatterte Di Martino ein Angebot vom SSC Neapel auf den Tisch, beim einstigen Klub von Diego Maradona die Torhüter zu trainieren. Nello Di Martino unterschrieb. Und kam dann doch ins Grübeln. In Neapel, unweit seiner Geburtsstadt Sorrent ("An der schönsten Küste der Welt"), zu arbeiten, das war schon eine reizvolle Offerte. "Doch dann habe ich mein Herz entscheiden lassen", sagt Nello ein wenig pathetisch. Das Herz schlug für Hertha und für seine Lebensgefährtin Kathrin. Auch als die Anfang dieses Jahres plötzlich starb, blieb er bei seiner Entscheidung.

Hertha hat davon profitiert. Mit seinen Beziehungen zur alten Heimat, die einst auch beim Wechsel Giovanni Trapattonis nach München eine gewichtige Rolle spielten, ist Di Martino für Hertha Gold wert. So wie jetzt wieder in Mailand.

Klaus Rocca

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