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Soll sich als "Karrierecoach um Herthas Nachwuchs kümmern: Co-Trainer Markus Gellhaus (r.)

© dapd

Herthas Nachwuchs: Markus Gellhaus wird neuer Karriere-Coach für Herthas Talente

Die Frage beschäftigt die Fans von Hertha BSC seit Jahren: Warum schaffen so wenige Talente aus dem eigenen Nachwuchs den Sprung zu den Profis? Markus Gellhaus, der Assistent von Jos Luhukay, soll sich künftig verstärkt um dieses Thema kümmern.

In Zeiten, da bei Hertha BSC viel von Abbau die Rede ist, weil 14 Mitarbeiter der Geschäftsstelle ihren Job verlieren, gibt es auch positive Nachrichten von der Baustelle. Die Nachwuchsakademie des Fußball-Zweitligisten auf dem Vereinsgelände hat eine deutliche Aufhübschung erfahren. Die Räume wurden frisch gestrichen, es gibt neue Auslegeware auf den Fußböden, der optische Eindruck ist überaus ansprechend. „Es ist sehr hell geworden“, sagt Herthas neuer Cheftrainer Jos Luhukay.

Man darf das durchaus als symbolisch verstehen. Herthas Nachwuchs soll in Zukunft wieder heller erstrahlen, nachdem zuletzt relativ wenige Jugendspieler ganz oben bei den Profis angekommen sind. Das Thema beschäftigt den Anhang des Klubs seit Jahren. Wie sehr, das hat auch Luhukay bei einer Sponsorenveranstaltung am Dienstagabend erfahren. Was denn nun mit all den Talenten sei, wurde der Holländer gefragt. Luhukay hat bei dieser Gelegenheit mal etwas Grundsätzliches in dieser Angelegenheit gesagt. Wenn die jungen Spieler den letzten, den entscheidenden Schritt nicht schafften, sei dafür in der Regel nicht der jeweilige Trainer verantwortlich, sondern der junge Spieler selbst. Wer nach ganz oben wolle, müsse nicht nur wissen, was man als junger Profi zu tun habe, sondern auch, was man zu lassen habe – selbst wenn die Verlockungen in einer Weltstadt wie Berlin naturgemäß groß seien.

Herthas Abstiegssaison im Rückblick:

Seit anderthalb Wochen trainiert Luhukay Herthas Profis, er ist noch dabei, sich einen Überblick über seinen neuen Kader zu verschaffen. Der erste Eindruck von den Jungprofis aber ist durchaus positiv. Von Marco Djuricin, dem Stürmer aus Österreich, ist der Trainer sehr angetan, genauso von Fanol Perdedaj: „Der ist unglaublich bissig.“ Allerdings sagt Luhukay auch, dass die Saison in der Zweiten Liga so etwas wie die letzte Chance für einige sei. „Manche waren schon vor drei Jahren dabei. Wenn sie dann erst fünf Bundesligaspiele bestritten haben, muss man sich Gedanken machen. Sie haben jetzt in einer schwächeren Liga die Chance, sich zu beweisen. Aber die müssen sie auch nutzen.“ In seiner Heimat Holland ist man in dieser Frage sehr viel rigoroser. Wer zwei Jahre nach dem Ausscheiden aus der A-Jugend den Sprung nicht geschafft hat, wird in der Regel bei den Profis wieder aussortiert.

Unabhängig von der persönlichen Verantwortung des einzelnen Spielers hat Hertha das grundsätzliche Problem erkannt. Manager Michael Preetz hat bei der Mitgliederversammlung Ende Mai angekündigt, dass einer der beiden Co-Trainer von Jos Luhukay sich künftig explizit mit den talentierten Nachwuchsspielern beschäftigen werde, um ihnen den Übergang zu den Profis zu erleichtern. Diese Aufgabe wird Markus Gellhaus übernehmen. Der 42-Jährige soll eine Art Karrierecoach für die Nachwuchsspieler werden, denen man bei Hertha eine hoffungsvolle Laufbahn zutraut. „Es gibt einiges, was wir umsetzen wollen“, sagt Luhukay. Zehn bis zwölf Spieler aus der U 23, der A- und der B-Jugend sollen in den Genuss einer besonderen Förderung kommen. Sie werden zusätzliche Trainingseinheiten mit Gellhaus absolvieren, auch individuell trainieren. Allerdings beginnt das Programm erst nach dem Start der neuen Saison. Bis dahin wird Gellhaus als Assistent von Luhukay mit der Tagesarbeit noch genug zu tun haben.

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