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Stürmer Rob Friend spielt in den Planungen von Trainer Markus Babbel offenbar keine Rolle mehr.

© dpa

Herthas Rob Friend: Babbels Wunschspieler vor dem Absprung?

Im vorigen Sommer war Rob Friend noch der erklärte Wunschspieler von Markus Babbel. Doch zuletzt spielte der kanadische Stürmer keine Rolle mehr bei Hertha BSC.

Man kann nur spekulieren, wie es um den Gemütszustand von Rob Friend bestellt ist. Der Stürmer von Hertha BSC äußert sich nicht zu seiner beruflichen Lage und dem daraus resultierenden persönlichen Befinden. Friends Berater Andreas Kirsch gibt immerhin zu, dass seinen Klienten die aktuelle Situation extrem anfrisst. Aber was Markus Babbel daraus gefolgert hat, das geht ihm entschieden zu weit. Friend werde in Berlin nicht warm, hat Herthas Trainer gesagt. „Im Training macht er gut mit, doch wenn er das Trikot überstreift, ist alles wie weggeblasen.“

Für Kirsch ist das „grober Unsinn“ und „dummes Zeug. Rob fühlt sich superwohl in Berlin.“ Und dieses Gefühl könnte sich in Kürze sogar noch verstärken. Nächste Woche soll in Berlin Friends zweites Kind zur Welt kommen, schon deshalb wird die Stadt für ihn immer eine besondere Rolle spielen – und man kann sich leicht ausmalen, wie groß angesichts der existenziellen Veränderungen im Leben der Familie Friend das Bedürfnis sein wird, kurzfristig ihren Lebensmittelpunkt zu verlagern.

Genau das aber wird in diesen Tagen immer offensiver suggeriert: Friend werde den Klub vor Ende der Transferperiode am 31. August verlassen, damit Hertha mit dem Erlös noch einen Offensivspieler, vielleicht den Hamburger Änis Ben-Hatira, verpflichten könne. Wie sonst soll man Babbels Äußerungen und vor allem seine Entscheidungen deuten? Friend, sein erklärter Wunschspieler aus dem vorigen Sommer, gehörte bei den ersten beiden Bundesligaspielen gegen Nürnberg und beim HSV nicht einmal dem Kader an.

Und trotzdem ist es nicht so einfach, das Kuddelmuddel in dieser Angelegenheit zu entwirren. Stand jetzt gibt es nämlich weder eine Anfrage für Friend, noch ein Interesse des Stürmers, seinen gut dotierten Vertrag bei Hertha aufzulösen, und auch keine Bestrebungen des Klubs, den Stürmer abzugeben.

Friends Berater Andreas Kirsch hat „keinen Hinweis, dass wir irgendwie reagieren sollen“. Preetz habe ihm mitgeteilt, dass Friend nicht zur Debatte stehe. Das deckt sich mit den Aussagen, die Herthas Manager Ende der vorigen Saison getätigt hat. Friend, der ein enttäuschendes Jahr in der Zweiten Liga hinter sich hatte, könne in der neuen Saison sehr wohl noch wichtig für die Mannschaft werden.

Sind solche Sätze nur taktischer Natur, um nicht den Eindruck zu erwecken, Hertha wolle Friend unbedingt loswerden? Also der Versuch, den Marktwert des 30-Jährigen nicht ins Bodenlose stürzen zu lassen? Immerhin hat Hertha für den Kanadier, inklusive Bonuszahlungen nach dem Aufstieg, etwas mehr als zwei Millionen Euro an Borussia Mönchengladbach überwiesen. Eine Ablöse in ähnlicher Größenordnung ließe sich aktuell ganz sicher nicht mehr erzielen. „Robs Marktwert sinkt im Moment von Tag zu Tag“, sagt sein Berater. An Interessenten aber bestehe kein Mangel. „Wenn Hertha heute sagt, er soll gehen, habe ich morgen einen Verein für ihn. Das geht ganz schnell.“

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