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Otto Rehhagel erklärt die Taktik für das Spiel beim FC Augsburg.

© dapd

Herthas Taktik für Augsburg: Ein bisschen Wulff, ein bisschen Haller

Seit Oktober 2011 hat Hertha in der Bundesliga nicht mehr gewonnen. Das soll sich unter Otto Rehhagel möglichst schon in Augsburg ändern. Wie der neue Trainer die Mannschaft auf das Spiel am Samstag einstellt.

Nun, Bundespräsident wird Otto Rehhagel wohl nicht mehr werden, selbst wenn er sein erstes Bundesligaspiel als Trainer von Hertha BSC am Samstag in Augsburg gewinnen sollte. Gleichwohl darf der 73-Jährige darüber mitentscheiden, wer Christian Wulff ins vakante, erste Amt des Landes folgt. Am Donnerstag ist Rehhagel von der CDU-Fraktion des Berliner Abgeordnetenhauses für die Bundesversammlung nominiert worden. Und die wählt am 18. März den neuen Bundespräsidenten, übrigens einen Tag nach Herthas Heimspiel gegen den FC Bayern München.

Seit drei Tagen trainiert der rüstige Herr Rehhagel nun die abstiegsgefährdete Mannschaft aus Berlin. "Die Jungs“, wie sich Rehhagel ausdrückt, wären fleißig dabei, alle hätten sich so benommen, wie er das erwarte. Es habe "keine besonderen Vorkommnisse" gegeben. Rehhagel habe die Zeit bisher dazu benutzt, die Spieler etwas kennenzulernen, vor allem aber gehe es ihm darum, "dass sie die Fragen beantworten, die ein Fußballspiel stellt". In dieser Hinsicht ist die Mannschaft in der jüngeren Vergangenheit einiges schuldig geblieben.

Man könnte auch sagen, dass Hertha seit dem 29. Oktober 2011, dem Tag des bislang letzten Bundesligasiegs, so gut wie keine Antworten gefunden hat. Hertha hat seit elf Bundesligaspielen nicht mehr gewonnen, nach fünf Niederlagen in Serie sind die Berliner in 2012 noch ohne Punktgewinn und damit die schlechteste Bundesligamannschaft des Jahres. In Augsburg nun soll dem Team unter ihrem fünften Trainer der Saison der Umkehrschwung gelingen.

Wie Rehhagel das anstellen will, sagt er nicht. Dafür erzählt der Trainer, dass er sich Raffael zur Seite genommen hat. Rehhagel habe Herthas brasilianischen Spielmacher gefragt, ob er Messi kenne, den Weltfußballer? Ja, habe Raffael geantwortet. Woraufhin Rehhagel ihm erklärt habe, warum Messi so gut sei, nämlich weil dieser sein Können in den Dienst der Mannschaft stelle. "Messi spielt individuell, aber auch immer für die Mannschaft", sagt Rehhagel. Und genau das verlange er jetzt auch von Raffael, weil dieser es eben besser könne als alle anderen Spieler im Klub. "Er muss Zeichen setzen", sagt Rehhagel.

Am Donnerstag ist Adrian Ramos wieder ins Training eingestiegen, der zuletzt pausierte. Ob er im Kader für Augsburg Berücksichtigung finden werde, wollte Rehhagel nicht sagen. Für Christian Lell und Fabian Lustenberger ist das auszuschließen. Beide befinden sich in der Rehabilitation. Zudem ist Andreas Ottl weiterhin gesperrt. Alle anderen aber seien einsatzfähig, wie Hertha mitteilte.

Wie gut, dass Hertha jetzt Rehhagel hat, der sich ein Spaß daraus macht, die Medien, vor allem aber seine Spieler im Unklaren darüber lässt, wer in Augsburg aufs Feld läuft. Es sei nicht wichtig wer spielt, sondern wie gespielt wird. So einfach ist die Fußballwelt.

Allerdings sei das Spiel in Augsburg "unglaublich schwer". Die Aufgabe erfordere eine "außergewöhnliche Konzentration", und natürlich wäre ein Sieg ganz schön. "Wir werden das Spiel so angehen, dass wir es gewinnen können", sagt Otto Rehhagel und lächelt dazu nichtssagend. Zu Augsburg falle ihm nicht viel ein, nur dass er noch Helmut Haller kenne. Haller spielte Mitte der Siebziger für den FCA.

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