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Sport: Herthas Wechselwirkung

Claus Vetter sieht Vorteile in der Personalpolitik von Trainer Favre.

Die Mannschaft stellt bei Hertha BSC der Trainer auf. Naturgemäß spielen bei Lucien Favres Auswahl auch äußere Faktoren eine Rolle: Spieler verletzten sich oder sind gesperrt. Dann muss Favre umstellen, so wie seine Kollegen in der Fußball-Bundesliga das auch tun. So weit, so normal. Aber was ist bei Hertha derzeit schon normal?

Die Überraschung spielt immer mit bei den Berlinern und ihrem eigensinnigen Trainer aus der Schweiz. Favre hat in seiner kurzen Amtszeit Herthas halben Kader ausgemistet – nun sortiert er langsam wieder ein. Woche für Woche kommt ein Neuer. Im Normalfall ist es ein Brasilianer, ansonsten gern ein Schweizer. Vorteile: Favre mag Brasilianer sehr und er kennt Schweizer sehr gut. Nachteile: Die neuen Profis verfügen über wenig Bindung zum Team, sie haben Trainingsrückstand oder können ihrem neuen Klub nicht gleich sofort helfen.

Genau das Unvorhersehbare aber kann Favre zum Vorteil gereichen, denn sein Wechselteam hat Wechselwirkungen. Niemand weiß, wer denn nun am kommenden Wochenende für Hertha spielt. Das birgt Unsicherheiten für die Gegner – ein Videostudium von Hertha-Spielen bringt einfach nichts. Dafür kann der Zuschauer Hertha immer wieder neu entdecken – gestern stürmte Pantelic, heute Okoronkwo, morgen Grahn und übermorgen Lima. Diese Rotation kann Hertha sogar auf unterhaltsame Weise Erfolg bringen, wie beim überraschenden 3:1 gegen Meister Stuttgart. Berlins Bundesligist spielt flexibel. Der Fußballfan darf sich weiter überraschen lassen – Favre sortiert weiter eifrig neue Profis ein.

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