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Sport: Hexenschuss beim Aufwärmen

Der 1. FC Union tritt heute ohne Kapitän Menze in Reutlingen an

Berlin. Es waren nur leichte Aufwärmübungen. Die erledigen Fußballprofis normalerweise ziemlich unverkrampft, mitunter wird da nebenbei auch mal ein bisschen gequasselt oder geflachst. Beim Zweitligisten 1. FC Union zeitigte gestern im Abschlusstraining vor der Partie beim SSV Reutlingen (heute, 19 Uhr) die vermeintliche Leichtigkeit der Muskellockerung böse Folgen. Steffen Menze, als Kapitän und Libero eine Kapazität innerhalb der Mannschaft, unterbrach das Programm von Trainer Georgi Wassilew schon kurz nach Beginn mit schmerzverzerrtem Gesicht. Starke Rückenbeschwerden hinderten ihn an der Fortsetzung der Übungen. „Er hat wohl so eine Art Hexenschuss“, erfuhr Unions Pressesprecher Lars Töffling nach Rücksprache mit Physiotherapeut Jörg Blüthmann. Menze begab sich zur Weiterbehandlung sofort in die Praxis von Mannschaftsarzt Thorsten Dolla. Als Dolla nach gründlicher Untersuchung dann feststellte, Menze könne die Reise nach Reutlingen am späten Nachmittag nicht antreten, soll Trainer Wassilew recht ungehalten gewesen sein, zähneknirschend akzeptierte er das ärztliche Bulletin aber doch.

In Unions Abwehrzentrum klafft nun eine Lücke. Denn mit Ivan Kozak (Kreuzbandriss) fällt ein weiterer Kandidat für den Liberoposten aus. Wassilew muss nun über Nacht entscheiden, ob er Michael Molata oder Daniel Ernemann ersatzweise die Rolle des „letzten Mannes“ anvertraut. Bis zum nächsten Spiel am Sonntag gegen den FC St. Pauli hofft Dolla indes, Menze wieder fit zu bekommen, „mit Spritzen, Physiotherapie, Wärme, Elektro und allen möglichen anderen medzinischen Maßnahmen“, wie der Arzt sagt. Unions Zielsetzung bleibt trotz der Verletzten – auch Salif Keita (Augenverletzung) fällt aus – die alte. Heute in Reutlingen und dann gegen den FC St. Pauli erwartet Präsident Heiner Bertram insgesamt „vier Punkte, das wäre akzeptabel“. Für Sreto Ristic ist Unions Rückkehr in höhere Tabellenlagen ohnehin nur eine Frage der Zeit – und der Moral. „Wir dürfen den Kopf nicht hängen lassen“, sagt der Stürmer, „sondern müssen versuchen, eine kleine Serie zu starten.“ Karsten Doneck

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