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Sport: Hilfe, ich bin ein Star

Maria Riesch siegt im Super-G und bekämpft hohe Erwartungen

Haus (dpa). Maria Riesch ist der neue deutsche Skistar. Die 19 Jahre alte Fahrerin hat eines der denkwürdigsten Wochenenden im alpinen Weltcup erlebt. Die Partenkirchenerin gewann am Sonntag trotz einer schmerzhaften Schienbeinprellung den SuperG in Haus (Österreich) in 1:25,04 Minuten. Gemeinsam mit ihr auf den ersten Platz fuhr zeitgleich die Französin Carole Montillet. 24 Stunden zuvor war die mehrfache Junioren-Weltmeisterin in der Abfahrt noch schwer gestürzt. „Das ist wie ein Wunder für mich. Ich wollte im Super-G nur ein paar Punkte machen“, sagte Maria Riesch, die erst am Freitag in Haus ihr erstes Weltcup-Rennen gewonnen hatte. Ihr Start am Sonntag war wegen großer Schmerzen beim Einfahren lange unsicher gewesen.

Die anderen deutschen Fahrerinnen konnten sich am Wochenende im Ennstal nicht so sehr freuen. Hilde Gerg (Lenggries) wurde in der Abfahrt lediglich Achte. Durch ihre bis dahin schlechteste Saisonplatzierung in einer Speed-Disziplin liegt die 28-Jährige vor der letzten Abfahrt im Disziplinen-Weltcup exakt 63 Punkte hinter der Österreicherin Renate Götschl zurück, die hinter der nach 14 Monaten wieder erfolgreichen Isolde Kostner aus Italien Zweite wurde. „Das war’s dann wohl. Es ist schon ein bisschen bitter“, sagte Hilde Gerg zu ihren Aussichten auf den Gewinn des Gesamt-Weltcups. Beim Finale im März im italienischen Sestriere müsste Gerg für ihren ersten Sieg im Abfahrts-Weltcup gewinnen und Götschl nicht besser als Siebte werden.

Maria Riesch war in der Abfahrt am Samstag abermals gut unterwegs gewesen, bevor sie in einer vermeintlich leichten Passage stürzte. „Ich war wohl ein bisschen unkonzentriert. Es war ein kapitaler Sturz“, sagte sie. Cheftrainer Maier warnte nach dem erneuten Sieg am Sonntag vor zu viel Euphorie: „Man soll den Jubel bei jungen Leuten im Rahmen halten.“ Schnell versuchte der Trainer, auch auf Schwächen seiner Läuferin aufmerksam zu machen. „Maria ist manchmal noch zu phlegmatisch und noch nicht so weit, dass sie zum neuen Superstar gekürt werden muss.“

Isabelle Huber aus Ruhpolding erzielte mit Rang vier in der Abfahrt ihr bestes Weltcup-Ergebnis. „Heute ist der Knopf endlich aufgegangen. Es hat sich gelohnt, wofür ich mich die ganze Zeit geschunden habe“, sagte die 22-Jährige. Petra Haltmayr aus Rettenberg unterstrich mit Rang elf im Super-G ihre Konstanz der vergangenen Rennen. Martina Ertl (Lenggries) war mit glänzender Zwischenzeit unterwegs, wurde aber nach einem Beinahe-Sturz nur 23. „Das wurmt mich schon. Ich hätte vorne mitfahren können“, sagte sie. In der Weltcup-Gesamtwertung liegt Maria Riesch nun mit 604 Zählern auf Platz sechs vor Martina Ertl (597).

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